Politik

Neue Quelle, neue Enthüllungen Geraune über zweiten Snowden

Die Frage ist: Schaut noch jemand hin, wenn die Informationen des "neuen Snowden" veröffentlicht werden?

Die Frage ist: Schaut noch jemand hin, wenn die Informationen des "neuen Snowden" veröffentlicht werden?

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Seit Monaten halten sich Gerüchte über einen neuen Whistleblower, der Informationen über Anti-Terror-Programme der US-Geheimdienste an amerikanische Medien gegeben habe. Bald soll mehr von ihm zu hören sein.

Neue Enthüllungen über die Arbeit der US-Geheimdienste stehen möglicherweise kurz bevor. Das schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Zum einen habe die "Courage Foundation" um Spenden gebeten, um einer Quelle helfen zu können, die Informationen über US-Geheimdienstprogramme an amerikanische Medien weitergegeben habe.

Zum anderen habe der US-Journalist Glenn Greenwald über eine zweite Quelle bei der NSA berichtet. Greenwald hatte schon die Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden von Anfang an begleitet. Die "Courage Foundation" wiederum ist eine im Juni gegründete Stiftung aus dem Umfeld der Enthüllungsplattform Wikileaks. Ihr Ziel ist die Unterstützung von Whistleblowern.

Zu Spenden hatte "Courage" bereits am 23. September aufgerufen. In der Pressemitteilung sagt die Chefin der Stiftung, Sarah Harrison, die Organisation habe eine Anfrage erhalten, die sich auf jemanden beziehe, der ihre Hilfe brauche. Gegen die betreffende Person werde von der US-Regierung ermittelt, weil sie die "angebliche Quelle einiger wichtiger Geschichten in den US-Medien über vermurkste Anti-Terror-Programme" sei.

Spekulationen seit dem Sommer

Schon im August hatte der US-Sender CNN berichtet, Mitarbeiter der US-Regierung gingen davon aus, dass es einen "neuen Snowden" gebe. Die "Süddeutsche Zeitung" beruft sich zwar lediglich auf Indizien; geschrieben ist der Artikel allerdings von John Goetz und Hans Leyendecker; es sollte sich also um mehr handeln als eine oberflächliche Spekulation. Leyendecker leitet das Investigativressort der SZ, Goetz gehört zum Ressort Investigation des NDR, das mit der Zeitung zusammenarbeitet.

Am Freitag hatte der Dokumentarfilm "Citizenfour" der Filmemacherin Laura Poitras Premiere, der am 6. November in die deutschen Kinos kommt. In dem Film gibt es eine Szene, in der Greenwald im Gespräch mit Snowden von einem weiteren Whistleblower berichtet. Auch Poitras (die seinerzeit den Kontakt zwischen Snowden und Greenwald hergestellt hatte) scheint diese neue Quelle zu kennen. In einer Rohfassung ihres Films soll eine Szene enthalten gewesen sein, die einen Hinweis auf dessen Identität geliefert haben könnte. Überliefert ist diese Geschichte, weil ein Journalist des "New Yorker" dabei war, als diese Szene herausgeschnitten wurde. Natürlich: Es könnte sich dabei um eine Inszenierung handeln. Leyendecker und Goetz sind sich allerdings sicher: "Es ist damit zu rechnen, dass bald neues Material auftauchen wird."

Quelle: ntv.de, hvo

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