Politik

Daten über Terroristen USA suchen neuen Snowden

Edward Snowden lebt seit einem Jahr im Exil in Moskau - diese Unterstützer wollen ihn nach Deutschland holen.

Edward Snowden lebt seit einem Jahr im Exil in Moskau - diese Unterstützer wollen ihn nach Deutschland holen.

(Foto: AP)

Die Geheimdienste in den USA suchen ein neues Leck, denn dieses Mal kann Edward Snowden es nicht gewesen sein: Die aktuellen Enthüllungen stammen aus dem August 2013. Zu diesem Zeitpunkt befand Snowden sich bereits in Moskau.

Die USA fürchten, dass es nach dem Whistleblower Edward Snowden einen weiteren Enthüller von Geheimdienstinformationen geben könnte. Das berichtete der TV-Sender CNN unter Berufung auf namentlich ungenannte Regierungsbeamte. Der Sender verweist dabei auf die Webseite "The Intercept" des US-Journalisten und Snowden-Helfers Glenn Greenwald. Dabei gehe es um Datenbanken mit Namen von bekannten oder mutmaßlichen Terroristen.

Unklar sei, über wie viele Daten der "neue Enthüller" verfüge. Auch sei unklar, "wie viel Schaden das anrichten könnte", berichtete der Sender. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass die Geheimdienste erwägen, das US-Justizministerium um die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens zu bitten.

Ersten Einschätzungen der Regierungsbeamten zufolge handele es sich um Material von einer geringeren Geheimnisstufe als die Veröffentlichungen Snowdens. Die größte von "The Intercept" veröffentlichte Datenbank namens "Terrorist Identities Datamart Environment" enthalte etwa eine Million Namen, heißt es laut CNN unter Berufung auf eine ebenfalls namentlich nicht genannte Quelle. Reuters spricht von 680.000 Personen. Die Sammlung ist unter anderem die Grundlage für eine Liste unerwünschter Flugpassagiere ("no-fly list").

"The Intercept" veröffentlichte die Statistik am Dienstag. Weil das Dokument auf August 2013 datiert ist, kann Snowden dieses Mal nicht die Quelle sein. Der frühere Geheimdienstmitarbeiter arbeitete bis Mai 2013 für die NSA. Greenwald hatte bereits in der Vergangenheit angedeutet, dass es weitere Whistleblower geben könnte.

Snowden hatte vor mehr als einem Jahr mit Enthüllungen über das weltweite und millionenfache Sammeln von Telefon- und Internetdaten durch den US-Geheimdienst NSA weltweit für Empörung gesorgt. Der Ex-NSA-Mitarbeiter lebt derzeit in Russland im Asyl.

Ein weiterer Whistleblower ist Chelsea Manning. Die als Bradley Manning geborene IT-Spezialistin hatte 2010 als Soldat der Enthüllungsplattform Wikileaks Geheimdienstdokumente zur Verfügung gestellt, darunter geheime diplomatische Korrespondenz der USA. Manning wurde in den USA zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mitbegründer von Wikileaks, Julian Assange, lebt seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/rts

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