Kein Sieger in Leipzig Gericht kassiert Votum zu Einheitsdenkmal
25.02.2014, 20:48 Uhr
Der Entwurf "Herbstgarten" gewann die zweite Wettbewerbsrunde. Das Jury-Urteil hob ein Gericht nun auf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ende des Jahres jährt sich die friedliche Revolution zum 25. Mal. In der "Heldenstadt" Leipzig soll dann ein Denkmal an die Proteste mit bis zu 70.000 Menschen erinnern - eigentlich. Noch immer ist unklar, welcher Entwurf gewinnt.
Der Bau des Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals gerät weiter in Verzug. Das Oberlandesgericht Dresden hat die Stadt Leipzig im Streit um den Gestaltungswettbewerb für das Denkmal zum Nachbessern verpflichtet. Das 6,5 Millionen Euro teure Denkmal sollte ursprünglich zum 25. Jahrestag der friedlichen Demonstrationen im Oktober fertig sein. 1989 waren bis zu 70.000 Menschen um den Leipziger Innenstadtring gezogen und hatten das Ende der DDR mit eingeleitet. Auch in Berlin wird ein Freiheits- und Einheitsdenkmal gebaut, das später fertig wird als geplant.
Die zweite Bewertungsphase des Leipziger Wettbewerbs muss noch einmal begonnen werden, entschied nun das Gericht. Die Schöpfer des ursprünglich erstplatzierten und später öffentlich hart kritisierten Entwurfs hatten Beschwerde eingereicht. Sie halten das nachträglich eingeschobene Prüfverfahren für unrechtmäßig. An dessen Ende fand sich der Siegerentwurf "Siebzigtausend" - bestehend aus bunten, tragbaren Würfeln - nur noch auf Platz drei wieder.
Gremium in Original-Zusammensetzung
Das Gericht forderte nun von der Stadt Leipzig, dass das zweite Bewertungsgremium in seiner Zusammensetzung so weit wie noch möglich dem ursprünglichen Preisgericht entspricht. Außerdem muss das Gremium den Wettbewerbern mitteilen, nach welchen Kriterien es die überarbeiteten Entwürfe bewerten will.
Aus 39 Bewerbern hatte eine Jury 2012 ursprünglich drei Siegerentwürfe ausgewählt. "Siebzigtausend" kam auf Platz eins, auf Platz zwei "Demokratiewerkstatt" und "Herbstgarten" auf Platz drei. Als die Sieger vorgestellt wurden, hagelte es Kritik. Deshalb sollten die Schöpfer ihre Werke überarbeiten. Im Ergebnis der dann erfolgten zweiten Bewertung rutschte "Siebzigtausend" auf Platz drei - und der "Herbstgarten" auf Platz eins.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa