Billige Laufzeitverlängerung Geringes Plus für den Staat
05.11.2009, 07:52 Uhr
Das RWE-Atomkraftwerk Biblis in Südhessen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke beschert dem Staat nur geringe Zusatzeinnahmen aus den Gewinnen der Energiekonzerne.
Selbst bei einer Abschöpfung des Großteils solcher Gewinne seien in dieser Legislaturperiode im Schnitt 300 Millionen Euro pro Jahr zu erwarten, berichtet die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf eine Studie der Landesbank Baden-Württemberg. Diese gehe davon aus, dass für alte Atommeiler Nachrüstungsinvestitionen von 3,2 Milliarden Euro für einen Weiterbetrieb nötig seien. Das senke die Gewinne unter dem Strich auf 1,8 Milliarden Euro in den kommenden vier Jahren. Davon werde der Staat über den gesamten Zeitraum verteilt schätzungsweise 1,2 Milliarden abschöpfen.
Der Großteil der kalkulierten Zusatzgewinne sei ab 2014 zu erwarten, hieß es in dem Bericht weiter. Sie beliefen sich der Studie zufolge auf 37,5 Milliarden Euro, von denen 24,4 Milliarden auf den Staat entfallen könnten.
Union und FDP hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag grundsätzlich für längere Laufzeiten von Atomkraftwerken ausgesprochen, Details aber offengelassen. Die erwarteten Zusatzgewinne der Konzerne sollen zu einem Teil für die Forschung und Vermarktung erneuerbarer Energien verwendet werden.
Quelle: ntv.de, rts