Politik

Öffentlicher Dienst Gespräche ergebnislos vertagt

Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 1,3 Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen ist ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Beide Seiten sprachen in Potsdam von sehr schwierigen Gesprächen. "Wir liegen in der Sache noch weit auseinander", sagte der Chef der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle.

Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske nannte es nahezu unmöglich, sich die Positionen der Arbeitgeber zu Eigen zu machen. Während die Gewerkschaften acht Prozent mehr Lohn fordern, verlangen die Kommunen eine Arbeitszeiterhöhung im Westen auf 40 Stunden.

Die Verhandlungen seien trotz einer entspannten Atmosphäre so kompliziert, weil viele Details geklärt werden müssten und die Interessenlage auf Arbeitgeberseite vielfältig sei, hieß es in Teilnehmerkreisen. Die Arbeitgeber stellen zwar Lohnerhöhungen in Aussicht, haben aber kein konkretes Angebot vorgelegt. Als Richtschnur brachten die Kommunen die Vereinbarung zwischen Verdi und den Ländern ins Gespräch, die sich vor einem Jahr auf eine Entgelterhöhung um 2,9 Prozent geeinigt hatten. Die Gewerkschaften sehen dagegen nach mehreren Nullrunden einen weitaus höheren Nachholbedarf. Verdi und die Tarifunion des Beamtenbundes fordern Gehaltserhöhungen von acht Prozent, mindestens aber 200 Euro.

Als weiterer Knackpunkt gilt die Frage der Arbeitszeiten. Städte und Gemeinden würden die Wochenarbeitszeit im Westen gern von meist 38,5 auf 40 Stunden anheben. Im Osten sind es bereits 40 Stunden. Verdi weist diese Forderung scharf zurück. Bsirske kritisierte es als "Rosstäuscherei", wenn die Beschäftigten Lohnerhöhungen durch längere Arbeitszeiten selbst finanzieren müssten. Bis Anfang März hoffen die Tarifparteien auf eine Lösung des Konflikts. Die nächste Verhandlungsrunde findet ab 24. Januar in Potsdam statt.

Quelle: ntv.de

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