Politik

Langer Weg zum Frieden Gespräche um Sri Lanka

Im thailändischen Marinestützpunkt Sattahip haben am Montag auf neutralem Boden Verhandlungen der Regierung Sri Lankas und der Unabhängigkeitsbewegung der Tamilen über die Tagesordnung einer Friedenskonferenz begonnen. Bei den dreitägigen Verhandlungen geht es um das Ende eines Konfliktes, der seit 1983 64.000 Menschen das Leben gekostet hat.

Vermittelt wurden die ersten direkten Kontakte zwischen einer Regierung Sri Lankas und den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) von Norwegen auf der Grundlage eines Waffenstillstandes, der seit Februar in Kraft ist und im Wesentlichen hält. Auch die Waffenruhe hat Norwegen ausgehandelt.

Die Delegationen beider Seiten bekannten sich zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes um einen Tamilen-Staat im Norden und Osten der Insel vor der Südspitze Indiens. Sollten sich Regierung und LTTE auf eine Tagesordnung einigen, werden die eigentlichen Friedensverhandlungen möglicherweise jedoch Jahre dauern. Zum Auftakt gaben beiden Seiten ein Bekenntnis zu ihrem Friedenswillen ab.

19 Jahre Krieg

Zuletzt starben bei Kämpfen und Anschlägen 3.000 Menschen im Jahr. Seit Februar hat es nur einige wenige Tote gegeben. In der Hauptstadt Colombo konnten die Sicherheitsvorkehrungen gegen LTTE-Anschläge gelockert und im ganzen Süden konnten Straßen in den Norden und Osten wieder freigegeben werden.

Der Konflikt lähmte die Wirtschaft Sri Lankas, weil er bis zu eine Mrd. US-Dollar Militärausgaben verschlang und die Touristen und Investoren abschreckte. Zudem vertrieb er tausende Tamilen bis nach Europa.

Gegen die Friedensbemühungen gibt es in der Bevölkerungsmehrheit der Singalesen und in der buddhistischen Priesterschaft Widerstand. Die Tamilen sind wie ihre südindischen Verwandten vorwiegend Hindus. Auch Staatspräsidentin Chandrika Kumaratunga gehört zu den Gegnern einer Verhandlungslösung. Mit Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe steht ihr aber ein Befürworter des Ausgleichs gegenüber, der mit seinem Friedensprogramm die Parlamentswahlen im vergangenen Dezember gewann.

Quelle: ntv.de

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