Fahrgemeinschaften und so Glos mahnt zum Energiesparen
14.06.2008, 12:39 UhrAngesichts der Gefahren für die Konjunktur hat Wirtschaftsminister Michael Glos die Bürger zum Energiesparen aufgerufen. "Jeder kann mithelfen, Energie zu sparen, indem man Fahrgemeinschaften bildet, oder, wenn möglich, auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigt", sagte der CSU-Politiker der "BamS".
"Dauerhaft hohe Energiepreise schlagen auf den privaten Konsum durch", sagte Glos. "Das bedeutet eine Schwächung unseres Wachstums." Ein dauerhaft zu hoher Ölpreis könne die ganze Weltwirtschaft durcheinander bringen. "Das würde sich dann auch auf die Arbeitsplätze in Deutschland auswirken", warnte der Minister.
Dieser Entwicklung könne man entgegen steuern, "indem wir für eine noch höhere Energieeffizienz sorgen und die erneuerbaren Energien fördern". Auch dürfe man die Nachfrage nach Gas nicht durch den Bau von Gaskraftwerken erhöhen. "Stattdessen müssten die deutschen Kernkraftwerke weiter laufen", bekräftigte er seine umstrittenen Positionen.
30 Milliarden Euro Mehrkosten für Öl
Auch Volkswirte rechnen wegen der hohen Energiepreise mit weniger Wachstum und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Wenn der Ölpreis im Durchschnitt dieses Jahr bei 120 Dollar je Barrel bleibe, "bedeutet das einen Wachstumsverlust von 1,2 Prozent", sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, der "BamS". Deutschland müsste dann 30 Milliarden Euro mehr für Ölimporte ausgeben als 2007.
"Von einer solchen Entwicklung sind auch die Arbeitsplätze in Deutschland betroffen", sagte Heise. "Im Verlauf des Jahres werden immer weniger neue Jobs entstehen." DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier sagte, schon der bisherige Anstieg der Energiepreise habe 0,5 Prozentpunkte Wirtschaftswachstum und 200.000 Arbeitsplätze gekostet.
Quelle: ntv.de