Politik

Asean-Gipfel kann nicht vermitteln Grenzkonflikt nicht entschärft

Die Hoffnung auf ein Tauwetter im Verhältnis zwischen Thailand und Kambodscha hat sich zerschlagen. Zwar treffen sich die Ministerpräsidenten beider Staaten am Rande des Asean-Gipfels in Jakara. Doch am Ende bleibt nur die Erklärung, die Gespräche fortsetzen zu wollen.

Schwierige Vermittlung: Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono (rechts) mit Kambodschas Regierungschef Hun Sen.

Schwierige Vermittlung: Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono (rechts) mit Kambodschas Regierungschef Hun Sen.

(Foto: REUTERS)

Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha ist auch beim Asean-Gipfel in Indonesien nicht gelöst worden. Die Gastgeber in Jakarta hatten gehofft, den seit längerem schwelenden Konflikt um einen Tempel im Grenzgebiet zwischen den beiden Asean-Ländern wenigstens zu entschärfen.

Am Rande des Gipfeltreffens hatten sich die Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva (Thailand) und Hun Sen (Kambodscha) getroffen, teilte das thailändische Außenministerium mit. Zum Ende des Treffens wurde indes lediglich eine Erklärung abgeben. Darin hieß es, die Außenminister Thailands und Kambodschas würden einen Tag länger in Jakarta bleiben, um die Gespräche fortzusetzen. Thailand und Kambodscha haben in den vergangenen Wochen und Monaten bereits öfter miteinander verhandelt, aber stets ohne Ergebnis. Seit April sind bei den Auseinandersetzungen 18 Menschen getötet worden.

Wirtschaftsraum gefährdet

Im Zentrum des Konflikts steht der Tempel Preah Vihear. Die Glaubensstätte aus dem 11. Jahrhundert ist seit Generationen ebenso wie andere Tempel im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern umkämpft. Preah Vihear wurde vor 49 Jahren vom Internationalen Gerichtshof Kambodscha zugeschlagen. Thailand hat dies nie anerkannt. Neue Nahrung erhielten die Streitigkeiten als 2008 Preah Vihear den Status eines Weltkultur-Erbes von der UNESCO erhielt.

Treffen mit dem thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva.

Treffen mit dem thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva.

(Foto: REUTERS)

Die Asean-Länder wollen bis 2015 einen einheitlichen Wirtschaftsraum schaffen. Allerdings könnten nicht gelöste Konflikte wie derzeit zwischen Thailand und Kombadscha die Pläne gefährden. Unterdessen wurde bekannt, dass im Süden Thailands zwei Menschen bei Kämpfen ums Leben kamen. Die Gegend gehört zu den gefährlichsten in ganz Asien. Seit 2004 wurden dort mehr als 4500 Menschen bei Auseinandersetzungen getötet. Die Behörden sehen islamische Extremisten hinter den Gewalttaten, die für die Unabhängigkeit der ethnischen Mehrheit der malaiischen Moslems vor Ort kämpfen.

Quelle: ntv.de, rts

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