Journalisten bekommen Unterstützung Griechenland versinkt im Generalstreik
13.06.2013, 10:28 Uhr
Die griechischen Journalisten haben es vorgemacht - nun ziehen die öffentlichen Einrichtungen nach und treten in den Generalstreik. Sie protestieren gegen die überraschende Schließung des staatlichen Fernseh- und Rundfunksenders.
Aus Protest gegen die unvermittelte Schließung des Staatssenders ERT hat in Griechenland ein 24-stündiger Generalstreik begonnen. Betroffen sind vor allem die öffentliche Verwaltung und der Personenverkehr. Ministerien und andere staatliche Einrichtungen bleiben geschlossen, während Krankenhäuser lediglich einen Notbetrieb aufrecht halten.
In Athen streiken Busfahrer und auch die Eisenbahner haben die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt. Am Nachmittag wollen die Fluglotsen ebenfalls für zwei Stunden in den Ausstand treten. Dadurch wird es hauptsächlich bei Inlandsflügen zu Verspätungen kommen. Die Journalisten streiken bereits den zweiten Tag in Folge. In dieser Zeit erschienen keine Zeitungen. Die Journalisten kündigten an, solange weiter zu streiken, bis die Regierung ihren Beschluss zurücknehme, den Rundfunk und das Fernsehen zu schließen.
Zum Streik hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Bereichs aufgerufen. Sie reagierten damit auf eine Entscheidung des konservativen griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras, der ohne Zustimmung seiner Koalitionspartner - den Sozialisten und der Demokratischen Linken - per Dekret die Schließung angeordnet hatte.
Der Grund für die Schließung seien Sparzwänge. Infolgedessen verlieren 2700 ERT-Beschäftigte ihre Arbeit. Ende August soll eine neue Hörfunk- und Fernsehbehörde ihren Betrieb aufnehmen. Die entlassenen ERT-Beschäftigten können sich bei dem neuen Sender bewerben – allerdings soll es dort nur noch rund 1200 Stellen geben.
Quelle: ntv.de, jle/dpa/afp