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RTL/ntv-Trendbarometer Grüne werden als Elitenpartei wahrgenommen

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Vizekanzler Habeck im Bundestag. Die Mehrheit der Deutschen findet, dass die Grünen keinen Kanzlerkandidaten aufstellen sollten.

Vizekanzler Habeck im Bundestag. Die Mehrheit der Deutschen findet, dass die Grünen keinen Kanzlerkandidaten aufstellen sollten.

(Foto: dpa)

Auf nur 11 Prozent kämen die Grünen, wenn der Bundestag jetzt neu gewählt würde. Eine weitere Erhebung für das Trendbarometer zeigt: Lediglich eine Minderheit der Deutschen hat den Eindruck, dass die Grünen sich um die Interessen breiter Gesellschaftsschichten kümmern.

Die politische Stimmung bleibt in dieser Woche weitgehend stabil in Deutschland - was für die Grünen bedeutet, dass sie auf dem schlechten Wert der Vorwoche verharren. Die FDP verbessert sich im Trendbarometer von RTL und ntv um einen Punkt auf 6 Prozent. Die Freien Wähler fallen unter 3 Prozent, sodass der Wert der sonstigen Parteien auf 14 Prozent steigt - Parteien unter 3 Prozent werden in der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erhobenen Umfrage nicht eigens ausgewiesen.

Die Werte aller anderen Parteien verändern sich nicht. Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 16 Prozent (10,3 Prozent), SPD 15 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 11 Prozent (14,8 Prozent), BSW 7 Prozent (-), FDP 6 Prozent (11,5 Prozent). Auf die sonstigen Parteien, darunter die Linke und die Freien Wähler, entfallen 14 Prozent.

Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit aktuell 18 Prozent weiterhin deutlich unter dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).

Abgesehen von der vergangenen Woche kamen die Grünen im Trendbarometer zuletzt im Mai 2018 auf einen so schlechten Wert. Eine weitere Forsa-Umfrage für das Trendbarometer erklärt möglicherweise den Hintergrund dieser Entwicklung: Nur eine Minderheit von 39 Prozent der Deutschen hat den Eindruck, dass die Grünen sich um die Interessen breiter Gesellschaftsschichten kümmern.

54 Prozent der Bundesbürger sind dagegen der Meinung, dass die Grünen eher eine Politik für die oberen Einkommens- und Bildungsschichten betreiben. Unter den Ostdeutschen sind es sogar 72 Prozent.

Dass die Grünen sich um die Interessen breiter Gesellschaftsschichten kümmern, meinen mehrheitlich nur die Anhänger der Grünen selbst und die der SPD. Die Anhänger aller anderen Parteien sind stärker der Auffassung, dass die Grünen eher die Interessen der oberen Einkommens- und Bildungsschichten vertreten.

Aktuell sind zudem nur 39 Prozent der Deutschen der Meinung, die Grünen sollten auch bei der nächsten Bundestagswahl einen Kanzlerkandidaten beziehungsweise eine Kanzlerkandidatin aufstellen. Eine Mehrheit von 56 Prozent findet, die Grünen sollten das nicht tun, ergab eine Forsa-Umfrage für den "Stern". Von den Anhängern der Grünen meinen 84 Prozent, dass ihre Partei wieder mit einer eigenen Kanzlerkandidatin beziehungsweise einem Kanzlerkandidaten antreten solle.

Merz knapp vor Scholz

Wenig Bewegung gibt es auch in der Kanzlerfrage: Würde der Bundeskanzler direkt gewählt statt vom Deutschen Bundestag, so würden sich aktuell 28 Prozent für CDU-Chef Friedrich Merz entscheiden, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Unverändert 27 Prozent würden Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD wählen. 45 Prozent aller Wahlberechtigten (und 53 Prozent der Wahlberechtigten in Ostdeutschland) würden sich aktuell weder für Merz noch für Scholz entscheiden.

Auch bei der Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, verliert die Union einen Punkt, sie kommt hier auf 22 Prozent. Die SPD legt einen Punkt zu und erreicht 8 Prozent. Jeweils 6 Prozent sehen die größte politische Kompetenz bei den Grünen beziehungsweise der AfD, 2 Prozent bei der FDP und 6 Prozent bei einer der sonstigen Parteien. Die Hälfte der Deutschen traut keiner Partei zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden.

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Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 25. Juni und dem 1. Juli erhoben. Datenbasis: 2506 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zur Wahrnehmung der Grünen wurden am 28. Juni und am 1. Juli erhoben. Datenbasis: 1005 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte. Die Umfrage für den "Stern" wurde am 27. und 28. Juni durchgeführt. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, hvo

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