Politik

Politkrimi in Schleswig-Holstein Günther bricht mit seinem Ex-Innenminister

Sind keine Freunde mehr: Ministerpräsident Günther (l.) und Ex-Innenminister Grote.

Sind keine Freunde mehr: Ministerpräsident Günther (l.) und Ex-Innenminister Grote.

(Foto: dpa)

Was machen ein Journalist, ein Polizist und ein Innenminister in Schleswig-Holstein? Sie kungeln miteinander. Klingt wie ein Flachwitz ohne echte Pointe, ist aber bitterer Ernst: Der Ministerpräsident ist stinksauer, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat schwere Vorwürfe gegen seinen Ex-Innenminister Hans-Joachim Grote (beide CDU) erhoben. Dessen Angaben zu seiner Kommunikation mit einem Polizisten und einem Journalisten hätten sich "als unwahr herausgestellt", sagte Günther im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. Grote war am Dienstag überraschend zurückgetreten.

Günther hatte nach eigenen Angaben am 11. März einen Bericht der Staatsanwaltschaft erhalten. Die Behörde ermittelt wegen Verdacht des Geheimnisverrats gegen einen Polizeibeamten, der Informationen an einen Journalisten durchgestochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft hat ein Mobiltelefon des ehemaligen Polizeigewerkschafters beschlagnahmt und ausgewertet.

Laut Günther hätten der Journalist und der Beamte in ihren Whatsapp-Chats "große Nähe zum Minister" erkennen lassen. Es habe sich beim Lesen der Nachrichten der Verdacht erhärtet, "dass es einen regen Schriftwechsel gegeben hat".

Der Minister habe zunächst einen direkten Schriftverkehr mit dem Journalisten verneint, sagte Günther. Grote habe ihm dabei auch eine mehrseitige persönliche Erklärung zu dem Thema gegeben, sagte Günther. Es sei mittlerweile aber klar, dass es einen "vertrauten und persönlichen" Whatsapp-Verkehr des Ministers mit dem Journalisten und dem damaligen Gewerkschafter über Dinge gegeben habe, die das politische Geschäft betreffen.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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