Hamas will "elektronischen Krieg" Hacker blocken israelische Seiten
16.01.2012, 13:32 Uhr
Die El Al ist eines der prestigeträchtigen Ziele der Hacker.
(Foto: REUTERS)
Die Hamas will Israel mit neuen Waffen schlagen. So gehören nun auch Hackerangriffe zum Repertoire der radikal-islamischen Palästinenser. Kurz nach dem Aufruf eines Hamas-Sprechers, die neuen Methoden anzuwenden, sind mehrere israelische Seiten, wie etwa die der Fluglinie El Al, vorübergehend nicht zu erreichen.
Anti-israelische Hacker haben erneut wichtige israelische Webseiten lahmgelegt. Die Seiten der israelischen Börse sowie der nationalen Fluglinie El Al wurden zeitweise blockiert, wie israelische Medien berichteten. Zu Jahresbeginn hatten internationale Hacker bereits geheime Informationen zu tausenden israelischer Kreditkarten veröffentlicht. Der stellvertretende israelische Außenminister Danny Ajalon drohte den Hackern daraufhin mit einem Gegenschlag. Die Identität der Hacker ist noch immer unklar.
Eine Sprecherin der israelischen Börse teilte am Montag mit, es habe zwar einen Angriffsversuch auf die Webseite gegeben. Der Handel sei jedoch nicht betroffen und verlaufe normal.
Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatte kurz zuvor zu einer Verschärfung der Hackerangriffe auf Israel aufgerufen. "In israelische Webseiten einzudringen ist eine neue Form des Widerstands gegen die Besatzung und der Beginn eines neuen elektronischen Kriegs", sagte Sami Abu Suhri. "Hamas ruft die Palästinenser und die arabischen Völker dazu auf, diesen elektronischen Krieg voranzutreiben."
Erst im November war es in Israel zu einer schweren Computerpanne gekommen. Die Websites mehrerer Regierungs- und Sicherheitsorganisationen waren nach einem Totalabsturz stundenlang lahmgelegt. Die internationale Hackerorganisation "Anonymous" hatte der israelischen Regierung vorher mit einem Angriff gedroht. Die israelischen Behörden dementierten jedoch damals Berichte über eine Hacker-Attacke und erklärten den Vorfall mit einem technischen Fehler.
Quelle: ntv.de, dpa