Urteil im Schreiber-Prozess Haftstrafen für Thyssen-Manager
23.07.2002, 14:10 UhrIm so genannten Schreiber-Prozess vor dem Augsburger Landgericht ist das Urteil gegen zwei ehemalige Manager des Thyssen-Konzerns ergangen: Wegen Steuerhinterziehung wurden Jürgen Maßmann zu fünf und Winfried Haastert zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. In dem Prozess geht es um ein Rüstungsgeschäft mit dem Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber, der sich durch seine Flucht nach Kanada dem Verfahren entzogen hat.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden Angeklagten Anfang der 90er Jahre bei einem umstrittenen Export von 36 "Fuchs"-Spürpanzern nach Saudi-Arabien zusammen 12,5 Mio. Euro Schmiergelder kassierten, die sie nicht versteuert haben.
Mit dem Urteil blieben die Richter knapp unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Diese hatte für Maßmann sechs und für Haastert drei Jahre Gefängnis gefordert. Die Verteidigung hatte dagegen auf Freispruch plädiert. Ihrer Ansicht nach konnten die Vorwürfe gegen die beiden Ex-Manager in dem neunmonatigen Prozess nicht bewiesen werden. Beide Angeklagten beteuerten bis zuletzt ihre Unschuld.
Die Ermittlungen in diesem Fall hatten die CDU-Spendenaffäre ins Rollen gebracht. Schreiber ist auch hier eine Schlüsselfigur, da er der CDU nicht verbuchte Spenden übergab.
Quelle: ntv.de