Der Kärtner Landeshauptmann Jörg Haider übernimmt zwei Jahre nach seinem Rückzug wieder den Vorsitz der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ). Als Kanzlerkandidat der Partei soll bei den vorgezogenen Wahlen am 24. November Sozialminister Herbert Haupt - ein enger Vertrauter Haiders - antreten. Beide wurden vom Bundesparteivorstand für diese Funktionen nominiert, sagte der interimistische Parteivorsitzende Herbert Scheibner am Mittwoch in Linz.

Den Vorschlägen muss noch der derzeit tagende Bundesparteivorstand zustimmen. Die endgültige Entscheidung obliegt den Delegierten des Parteitages, die am 21. September zusammenkommen.

Haider hatte nach der international umstrittenen Regierungsbeteiligung der FPÖ im Mai 2000 sein Amt als Parteichef an Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer übergeben. In den vergangenen Wochen war es zu einem heftigen innerparteilichen Machtkampf zwischen Haider und Riess-Passer gekommen, den der Kärntner Landeshauptmann (Ministerpräsident) für sich entschieden hatte. In der Folge hatte Riess-Passer ihren Rücktritt erklärt und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel kurze Zeit später Neuwahlen angekündigt. Sie sind für den 24. November geplant.

Vor dem Treffen in Linz hatte Haider gesagt, es sei zwar nicht sein Wunsch, an die Parteispitze zurückzukehren. Wenn er aber von der Partei darum gebeten werde, könne er sich dem nicht völlig verschließen. Zuvor habe er jedoch "ein paar Dinge abzuklären". Riess-Passer, die schon am Vortag eine Empfehlung für Haider abgegeben hatte, nahm an dem Treffen nicht teil.