FPÖ-Sturm im Wasserglas Haiders Rebellen ruhen
07.09.2002, 12:45 UhrDie Rebellen gegen die Parteiführung der in Österreich mitregierenden „Freiheitlichen“ (FPÖ) wollen offenbar einlenken und damit die österreichische Regierung vor dem vorzeitigen Ende retten. Das berichteten Teilnehmer eines Strategietreffens am Samstagabend in Knittelfeld in der Steiermark. Die Anhänger des Kärntener Landeshauptmannes (Ministerpräsidenten) Jörg Haider seien auf dessen Drängen bereit, die Frage einer Steuerreform mit der Entlastung
kleiner Einkommen zurückzustellen und auf einen Sonderparteitag in dieser Frage zu verzichten. Die FPÖ-Chefin und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer hatte im Falle eines außerordentlichen Parteitages gemeinsam mit allen anderen FPÖ-Ministern ihren Rücktritt angedroht.
Die Frage einer Steuerreform, die von der Regierung aus FPÖ und der Volkspartei (ÖVP) unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel wegen des Jahrhunderthochwassers abgelehnt wird, solle bis zum Jahresende von einer Kommission beraten werden, hieß es von dem Treffen der Haider-Anhänger weiter.
Die in Knittelfeld versammelten rund 400 FPÖ-Funktionäre hatten im Sinne Haiders einen Sonderparteitag beantragt. Haider hatte in einem Schwenk auf ein solches außerplanmäßiges Treffen verzichtet und von der FPÖ-Spitze Zugeständnisse bei der Steuerreform und dem Verzicht auf den Kauf von 18 modernen Abfangjägern verlangt.
Quelle: ntv.de