Spuren des Terrors Hamburg-Connection?
07.06.2002, 00:42 UhrDie Spur des mutmaßlichen Drahtziehers der Terroranschläge vom 11. September führt offenbar nach Hamburg. Der Kuwaiter Khalid Shaikh Mohammed habe sich vermutlich 1999 in der Stadt aufgehalten und dort den mutmaßlichen späteren Attentäter Mohammed Atta oder Mitglieder von dessen Terrorzelle getroffen, erfuhr die Nachrichtenagentur AP von US-Ermittlern. Direkte Hinweise auf Kontakte zwischen den beiden Männern seien bislang aber nicht gefunden worden.
Der gebürtige Kuwaiter Mohammed, der inzwischen die pakistanische Staatsbürgerschaft besitzen soll, gilt als enger Vertrauter von Osama bin Laden und wurde von den US-Ermittlern als möglicher Chef-Planer der Anschläge vom 11. September identifiziert.
Er befindet sich nach Erkenntnissen der US-Ermittler in Afghanistan und steht ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI. Mohammed soll unter anderem für die Geldbeschaffung für die Attentäter gesorgt haben. Er sei von dem inhaftierten El-Kaida-Mitglied Abu Zubaydah als Organisator der Anschläge identifiziert worden, hieß es.
Wie weiter bekannt wurde, besuchte Mohammed, der laut Interpol 37 Jahre alt ist, Mitte der achtziger Jahre ein College in den USA und wechselte dann auf eine andere Hochschule in den USA, wo er seinen Abschluss als Ingenieur machte. Mohammed ist 1,55 Meter groß, 72 Kilogramm schwer und trägt zuweilen Bart und Brille. Die USA bieten 25 Mio. US-Dollar Belohung für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen.
Atta wollte Flugzeug kaufen
Unterdessen wurde bekannt, dass der mutmaßliche Anführer der Attentäter vom 11. September, Atta, bereits über ein Jahr vor dem Anschlag auf das New Yorker World Trade Center einen Kredit der US-Regierung beantragt hatte, um den Kauf eines Kleinflugzeugs zu finanzieren. Der amerikanische Fernsehsender ABC berichtet, Atta habe bei einer zum US- Landwirtschaftsministerium gehörenden Kreditvergabestelle versucht, 650 000 US-Dollar zu bekommen. Er habe angegeben, damit ein zweimotoriges Flugzeug kaufen zu wollen, das er zum einen als landwirtschaftliches Sprühflugzeug, aber auch als Chartermaschine einsetzen wolle. Bei dem Gespräch dazu habe Atta einer Angestellten auch erzählt, dass er in Afghanistan gewesen sei und in Deutschland studiert habe. Auch die Namen El Kaida und Osama bin Laden seien dabei gefallen. Einen Kredit habe Atta aber schließlich nicht erhalten.
Quelle: ntv.de