CDU droht Rekord-Schlappe Hamburg wählt Bürgerschaft
20.02.2011, 08:00 UhrIn Deutschlands größter Hansestadt wird zur Wahlurne gebeten: In Hamburg beginnen die vorgezogenen Wahlen für eine neue Bürgerschaft. Die Bundesrepublik blickt mit Spannung auf die Abstimmung, die den Auftakt ins Superwahl-Jahr 2011 bildet. Und alles sieht danach aus, als beginne es mit einer Schlappe für die CDU.

Die Umfragen zeigen eine klare Tendenz der Hamburger Wählerschaft - erste Hochrechnungen werden allerdings erst ab 20 Uhr erwartet.
(Foto: dpa)
In Hamburg hat die vorgezogene Wahl einer neuen Bürgerschaft begonnen. Rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, nach dem Bruch der schwarz-grünen Koalition in der Hansestadt Ende November ein neues Landesparlament zu bestimmen. Den letzten Umfragen zufolge steht der bislang regierenden CDU unter Bürgermeister Christoph Ahlhaus eine schwere Schlappe bevor – ihr droht das schlechteste Ergebnis seit Kriegsende. Die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz kann dagegen mit einem klaren Wahlsieg rechnen.
Die Bürgerschaftswahl ist der Auftakt zu einem Superwahl-Jahr, bei dem in den nächsten Monaten die Zusammensetzung von sieben Landtagen neu bestimmt wird. Nach Hamburg wählen Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Auch deshalb wird der Ausgang der Wahl an der Elbe bundesweit mit großer Spannung verfolgt. Die Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet. Wegen des neuen Wahlrechts wird mit einer ersten Hochrechnung erst gegen 20.00 Uhr gerechnet. Ein vorläufiges Endergebnis zur Sitzverteilung im Parlament des Stadtstaates wird nicht vor Mitternacht erwartet.
FDP und Linke müssen bangen
In Umfragen lag die SPD zuletzt bei 45 Prozent, während die CDU mit etwa 23 Prozent nur auf einen rund halb so großen Stimmenanteil kam. Die Grünen (GAL) erhielten etwa 14 Prozent. Um den Einzug in die Bürgerschaft bangen müssen FDP und Linkspartei. Beide Parteien kamen in Umfragen auf Werte um die fünf Prozent und könnten den Sprung in das Landesparlament verpassen. SPD und Grüne kündigten an, eine rot-grüne Koalitionsregierung anzustreben. Sollten Linkspartei und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, wäre auch eine absolute Mehrheit für die Sozialdemokraten denkbar.
Bei der Bürgerschaftswahl 2008 kam die CDU auf 42,6 Prozent, die SPD erzielte 34,1 Prozent. Die Grünen erhielten 9,6 Prozent, die Linken 6,4 Prozent. Die FDP scheitert mit 4,8 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Nach der Wahl bildeten CDU und GAL die erste schwarz-grüne Koalition in einem Bundesland.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP