Politik

Shooter von Fort Hood Hasan: Bin der Schütze

Nidal Hasan, festgehalten von einem Gerichtszeichner.

Nidal Hasan, festgehalten von einem Gerichtszeichner.

(Foto: REUTERS)

Im Prozess um den blutigen Amoklauf auf der US-Militärbasis in Fort Hood setzt der mutmaßliche Täter auf eine eigenwillige Strategie. Nidal Hasan streitet den 13-fachen Mord nicht ab, sondern betont seine Schuld.

Unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen hat in den USA die Hauptverhandlung im Militärprozess gegen den mutmaßlichen Todesschützen von Fort Hood begonnen. "Die Beweise werden eindeutig zeigen, dass ich der Schütze bin", sagte der frühere Armeepsychiater Nidal Hasan in seinem Eröffnungsplädoyer. Da der Angeklagte Hasan sich selbst verteidigt, wird er Überlebende des Angriffs im Zeugenstand befragen.

Hasan wird in dem seit Juli laufenden Verfahren vorgeworfen, im November 2009 auf dem Stützpunkt im US-Bundesstaat Texas 13 Menschen erschossen zu haben. Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten Hasan schwer, der seitdem querschnittsgelähmt ist. Dem 42-jährigen Major mit palästinensischen Wurzeln droht die Todesstrafe. Deshalb kann er sich nach den militärischen Prozessvorschriften nicht schuldig bekennen. Eine Jury aus 13 Offizieren soll über Hasan richten.

Die Erlaubnis der Militärrichterin Tara Osborn, dass der Angeklagte sich selbst verteidigen darf, sorgte unter Überlebenden der Schießerei für Unruhe. Alle 32 Menschen, die bei der Tat verletzt wurden, sind in dem Verfahren als Zeugen vorgesehen und können somit von Hasan befragt werden. Der Soldat Shawn Manning sagte: "Da ist dieser Typ, der dich und deine Freunde zu töten versucht hat, und du musst nett und höflich sein - das wird schwierig." Manning war bei der Schießerei von sechs Kugeln getroffen worden.

Richterin zieht rote Linien

Hasan hatte seine Tat in der Vergangenheit damit erklärt, dass er muslimische Glaubensbrüder vor den Bedrohungen des "illegalen" Kriegs in Afghanistan habe schützen wollen. Allerdings darf er dies nicht vor Gericht behaupten. Richterin Osborn verbot ihm, sich in der Verhandlung mit dem Schutz anderer Menschen zu verteidigen. Der Anklage wiederum untersagte die Richterin, Hasan ein terroristisches Motiv zu unterstellen.

Insgesamt sollen in dem mehrfach verschobenen Verfahren mehr als 250 Zeugen der Anklage gehört werden, darunter Angehörige aller 13 Todesopfer. Hasan will lediglich zwei Zeugen für seine Verteidigung aufrufen. Nach Schätzung der Richterin wird die Hauptverhandlung zwischen vier Wochen und vier Monaten dauern.

Der Angriff in Fort Hood gilt als bisher schlimmster Zwischenfall auf einem US-Militärstützpunkt. Er erschütterte die Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus. Hasan hatte E-Mail-Kontakt mit dem inzwischen bei einem US-Drohnenangriff getöteten radikalislamischen Geistlichen Anwar al-Aulaqi.

Quelle: ntv.de, AFP

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