Die Berliner CDU hat ihren Fraktionsvorsitzenden im Abgeordnetenhaus, Frank Henkel, nun auch zu ihrem Parteichef gemacht. Auf einem Kleinen Parteitag in Berlin wählten 86,7 Prozent der Anwesenden den 45-Jährigen zu ihrem vorläufigen Landesvorsitzenden.

Sein Gegenkandidat Dieter Walther blieb chancenlos. Walther ist einfaches CDU-Mitglied aus Berlin-Zehlendorf. Der ehemalige Telekom-Mitarbeiter und Betriebsratsvorsitzende war bis zu seiner Kandidatur selbst in der eigenen Landespartei weitgehend unbekannt.

Zum Generalsekretär wurde Bernd Krömer gewählt, der das Amt seit September kommissarisch geleitet hatte. Henkels Wahl muss noch auf dem nächsten regulären Parteitag, der voraussichtlich im Februar stattfindet, offiziell bestätigt werden. Die Berliner CDU befindet sich seit Monaten in einer heftigen Führungskrise. Zum Eklat kam es Mitte September, als der damalige Fraktionschef Friedbert Pflüger von den CDU-Landtagsabgeordneten abgesetzt wurde. Pflüger hatte zusätzlich zu seinem Posten auch den Parteivorstand übernehmen wollen. Als Konsequenz aus den Vorgängen erklärte Landeschef Ingo Schmitt wenige Wochen später seinen Rücktritt.

Henkel, der bis September Parlamentarischer Geschäftsführer der Berliner CDU war, will die Partei gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Monika Grütters führen. Sie soll im Februar zur stellvertretenden Landesvorsitzenden "mit herausgehobener Funktion" gewählt werden.