Israel stoppt Durchfahrt Hilfsschiff vor Gaza geentert
30.06.2009, 12:13 UhrEin Solidaritätsschiff von Friedensaktivisten, das bis an die Küste des Gazastreifens vorgedrungen war, wurde nach Informationen von n-tv.de von der israelischen Marine geentert. Die Besatzung der "Spirit of Humanity" wollte der Bevölkerung im Palästinensergebiet am Mittelmeer Medikamente, Spielzeug und Ausrüstung zum Wiederaufbau des Gazastreifens überbringen. Das Schiff wird derzeit zum israelischen Hafen von Aschdod geschleppt.
Zuvor war die Besatzung gewarnt worden, nicht in die Gewässer vor dem Gazastreifen vorzudringen, wie ein Sprecher des israelischen Außenministeriums erklärt hatte. "Wenn sie es mit Gewalt versuchen, müssen wir sehen, was wir dann machen", sagte Jigal Palmor. Die israelische Marine sei für die Sicherheit vor dem Gazastreifen zuständig.
Das Schiff war am Montagmorgen mit 21 Passagieren von Zypern aus aufgebrochen, darunter die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire. Sie sagte, die Hilfsgüter würden von der palästinensischen Bevölkerung dringend benötigt. US-Präsident Barack Obama habe von den Palästinensern gefordert, der Gewalt abzuschwören, aber Israel ermögliche es ihnen nicht, gewaltfrei gegen die Blockade des Gazastreifen zu protestieren. Andere Besatzungsmitglieder waren Menschenrechtsaktivisten und Journalisten aus elf verschiedenen Ländern.
Israel bedrängt die Helfer
Vor dem Entern hatte die Besatzung berichtet, israelische Kriegsschiffe hätten ihr Schiff unterwegs bedrängt und bedroht. Sie hätten auch das Navigations- und Radarsystem gezielt gestört. Die US-Politikerin Cynthia McKinney hatte sich sich zornig geäußert: "Wir sind unbewaffnete Zivilisten auf einem unbewaffneten Schiff, die Medikamente und Aufbauhilfe für andere Menschen in Gaza transportieren. Warum in Gottes Namen sollte Israel uns angreifen wollen?"
Fünf von sieben kamen an
Seit August vergangenen Jahres hat die Bewegung Free Gaza sieben Solidaritätsschiffe in den Gazastreifen geschickt, von denen fünf ankamen. In den beiden anderen Fällen warf die Besatzung der israelischen Marine vor, sie angegriffen und gezielt gerammt zu haben. Die israelische Armee dementierte diese Berichte. Sprecher Palmor sagte, das neue Schiff habe in Zypern als Zielhafen Port Said in Ägypten angegeben und dies auf halbem Weg geändert. Damit habe es gegen internationale Schifffahrtsregeln verstoßen.
Quelle: ntv.de, nha/AFP