Gesetzliche Krankenkassen Höhere Beiträge ab 2003
23.10.2002, 09:55 UhrDie Krankenkassenbeiträge drohen stärker zu steigen als die Regierung einräumt. Die gesetzlichen Krankenkassen rechnen damit, dass der durchschnittliche Beitragssatz von heute 14 Prozent Anfang 2003 um mindestens 0,3 bis möglicherweise sogar 0,5 Prozentpunkte steigt. Der AOK-Bundesverband hält im Verlauf des nächsten Jahres sogar einen Anstieg auf 15 Prozent für möglich. Nur Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) geht weiterhin von stabilen Beiträgen aus.
"Zum Jahreswechsel wird der allgemeine Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung leider bei ca. 14,5 Prozent liegen", erklärte der Sprecher des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen, Florian Lanz. Ohne ein ausreichendes Sparpaket fürchten die Krankenkassen zudem 2003 einen weiteren Anstieg.
Die Kassen werden dieses Jahr voraussichtlich mit einem Defizit von 1,5 Milliarden Euro schließen. Die Koalition will daher bei Arzneien 1,4 Milliarden Euro zu Lasten von Pharmafirmen, Großhändlern und Apothekern sparen. Die Kassen fürchten für 2003 allerdings nun neue Lasten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro als Folge der rot-grünen Koalitionspläne.
Die von Rot-Grün geplante Kürzung des Kassenbeitrags für Bezieher von Arbeitslosenhilfe kostet die Kassen nach eigenen Angaben 700 Millionen Euro. Die Erhöhung der Umsatzsteuer auf zahntechnische Leistungen von 7 auf 16 Prozent schlage mit 200 Millionen Euro zu Buche. Auch durch die Hartz-Reformen gingen den Kassen Einnahmen in Höhe von 600 Millionen Euro verloren.
Quelle: ntv.de