Politik

Irak-Perspektiven Hoffnung auf mehr Abzug

Zum Ende der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush in 16 Monaten werden nach Ansicht von Verteidigungsminister Robert Gates noch mindestens 100.000 US-Soldaten im Irak stationiert sein. Wie die Lage im Irak in einem Jahr sei, sei ein Rätsel, sagte Gates in Washington. Er hoffe aber, dass der US-Oberkommandierende im Irak, General David Petraeus, im März 2008 eine weitere Truppenreduzierung ankündigen könne.

Mit seiner Schätzung ist Gates über die von Bush genannten Zahlen hinausgegangen. Allerdings sagte Gates am Freitag in Washington, dass es keinen konkreten Plan, sondern nur die Hoffnung gebe, die Militärpräsenz bis Ende 2008 in diesem Ausmaß zu verringern.

100.000 statt 130.000

Gleichwohl war es das erste Mal, dass ein Mitglied der Regierung Bush die Perspektive eines derart weitreichenden Truppenabbaus aufzeigt. Bush kündigte am Donnerstag in einer Fernsehansprache an, die Zahl der amerikanischen Soldaten werde bis Juli kommenden Jahres auf 130.000 reduziert. Beim Besuch eines Marinestützpunkts südlich von Washington sagte Bush am Freitag, die Kommandeure im Irak sollten "die Flexibilität und die Truppen haben, die erforderlich sind, um die Aufgabe zu erfüllen".

Bürgerkrieg mit offenem Ende

Unterdessen bezeichneten die Demokraten im Kongress den von Bush vorgelegten Bericht zur politischen Entwicklung im Irak als einen Beweis für das Scheitern der Regierungspolitik. "Die verfehlte Eskalationspolitik des Präsidenten funktioniert nicht", sagte der Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid. Es sei in keiner Weise gerechtfertigt, "130.000 Soldaten in einen Bürgerkrieg mit offenem Ende zu verstricken, wie es der Präsident beschlossen hat". Der Bericht stellt Fortschritte der irakischen Regierung in neun von insgesamt 18 Zielen fest. Der vorangegangene Bericht vom Juli hatte Fortschritte bei acht Zielen festgestellt. Der US-Senat will in der kommenden Woche seine Debatte über die Irak-Politik fortsetzen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen