Geiseldrama in Afghanistan Hoffnungen nicht bestätigt
17.08.2007, 15:36 UhrIm Falle des entführten deutschen Bauingenieurs Rudolf B. und der 19 in Afghanistan von Taliban verschleppten Südkoreaner ist bis Freitagnachmittag kein Durchbruch bekanntgeworden. Damit bestätigten sich am Vortag aufgekeimte neue Hoffnungen im Hinblick auf die deutsche Geisel nicht. Im Geiseldrama um die Südkoreaner wurden nach Taliban-Angaben Verhandlungen mit Diplomaten aus Seoul ergebnislos vertagt.
Am Donnerstag hatte es aus gut informierter Quelle geheißen, der Fall des Bauingenieurs habe eine positive Dynamik gewonnen. Die Aussichten auf eine Freilassung des 62-Jährigen erschienen so gut wie in den vergangenen knapp zwei Wochen nicht. Beobachter hatten aber zugleich darauf verwiesen, dass gesicherte Prognosen über einen Zeitpunkt der Freilassung nicht möglich seien. Die Deutsche Presse- Agentur dpa hatte am Donnerstag erfahren, dass es wieder Kontakt zu Rudolf B. gebe, der angeblich im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Wardak und Ghasni festgehalten wird. Der Bundesbürger war am 18. Juli von einer örtlichen Taliban-Gruppe mit nur losem Kontakt zu den straffer organisierten Aufständischen von Mullah Omar verschleppt worden. Eine zweite deutsche Geisel wurde erschossen.
Die Gespräche über die entführten Südkoreaner sollen nach Angaben von Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi, der vom südkoreanischen Rundfunksender KBS zitiert wurde, möglicherweise an diesem Samstag wiederaufgenommen werden. Die radikal-islamischen Taliban hätten ihre Forderung nach einer Freilassung von Gesinnungsgenossen aus afghanischer Haft im Austausch gegen die Geiseln bekräftigt, meldete der Rundfunk in Seoul weiter. Die koreanische Seite habe erneut erklärt, die Erfüllung der Forderung stehe außerhalb ihrer Macht.
Unterdessen sind zwei Südkoreanerinnen nach ihrer Freilassung aus mehr als dreiwöchiger Geiselhaft der Taliban in ihre Heimat zurückgekehrt. Nach Vermittlung durch das Internationale Rote Kreuz waren die beiden Frauen am Montag freigekommen. Zwei südkoreanische Geiseln hatten die Entführer zuvor erschossen.
Quelle: ntv.de