Aus Deutschland reisen Islamisten nach Syrien. Dort ziehen sie gegen Präsident Assad in den Heiligen Krieg. Die Zahl der Freiwilligen ist überraschend hoch. Rund ein Dutzend von ihnen hat den Kampf bereits mit dem Leben bezahlt.

Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden sind mittlerweile mehr als 270 Islamisten aus Deutschland in Richtung Syrien gereist, um sich am Widerstand gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu beteiligen. Bei mehr als 15 aus Deutschland Ausgereisten lägen zudem Hinweise vor, dass sie in Syrien gestorben seien, teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) mit. In keinem dieser Todesfälle liege jedoch eine behördliche Bestätigung vor, hieß es bei dem Inlandsnachrichtendienst.

Einem Vorabbericht der Wochenzeitung "Die Zeit" zufolge wurden allein in den vergangenen zehn Tagen laut Darstellung syrischer Dschihadisten mindestens zwei Kämpfer aus Deutschland in dem Bürgerkriegsland getötet. Dem Bericht zufolge halten deutsche Sicherheitskreise die beiden Todesmeldungen für wahrscheinlich zutreffend, auch wenn die jungen Männer noch nicht abschließend identifiziert worden sein.

Angst vor radikalisierten Rückkehrern

Laut BfV liegen nicht in allen gut 270 Ausreisefällen Erkenntnisse vor, ob sich diese Menschen tatsächlich in Syrien aufhalten beziehungsweise aufgehalten haben. Einige der Ausgereisten seien bereits wieder nach Deutschland zurückgekehrt.

"Zu der Mehrzahl dieser Rückkehrer liegen keine Informationen vor, dass sie sich aktiv an Kampfhandlungen vor Ort beteiligt haben", berichtete der Verfassungsschutz. Aktuell lägen etwa bei einem Dutzend der Zurückgekehrten "Informationen vor, dass sie sich aktiv am bewaffneten Widerstand in Syrien beteiligt haben".

Die deutschen Sicherheitsbehörden sorgen sich seit Längerem um mutmaßliche Islamisten, die aus dem Krieg gegen Assad womöglich radikalisiert nach Deutschland zurückkommen.