Inhaftierte US-Journalistin Hungerstreik für Saberi
04.05.2009, 11:41 UhrAus Protest gegen die Inhaftierung der US-iranischen Journalistin Roxana Saberi im Iran sind vier US-Mitglieder von Reporter ohne Grenzen in den Hungerstreik getreten. Die Regierung in Teheran bezeichnete die Solidaritäts-Aktion als "Einmischung". Die 32-jährige Saberi war im April wegen angeblicher Spionage für die USA zu acht Jahren Haft verurteilt worden.
Die vier US-Journalisten waren am Sonntag anlässlich des Tags der Pressefreiheit in den Hungerstreik getreten. Sie wollen mit ihrer Aktion aber nicht nur für Saberi, sondern auch für zwei weitere Journalistinnen kämpfen, die sei Mitte März in Nordkorea in Haft sind, wie die Chefin der US-Niederlassung von Reporter ohne Grenzen, Lucie Morillon, sagte: "Wir rufen die iranischen und nordkoreanischen Behörden auf, die Reporter freizulassen." Die Journalistinnen hätten nichts Falsches getan. "Sie haben nicht spioniert, sie haben als Reporter nur ihren Job gemacht", ergänzte sie.
Saberi ist selbst seit knapp zwei Wochen im Hungerstreik, sie nimmt außer Zuckerwasser nichts zu sich. "Sie ist sehr schwach und wir machen uns große Sorgen um ihre Gesundheit", sagte Morillon. Saberi wurde in den USA geboren und lebt seit 2003 im Iran. Sie war für die US-Rundfunkanstalten NPR und Fox News sowie für die britische BBC tätig. Nach Angaben ihres Vaters arbeitete sie zuletzt an einem Buch über den Iran.
"Die Justiz ist eine unabhängige Einheit, und jede Form der Einmischung in die Abläufe der Justiz laufen internationalen Regeln zuwider", sagte der iranische Außenamtssprecher Hassan Ghaschghawi vor Journalisten. Es heiße jetzt abwarten, bis der Berufungsrichter seine Entscheidung getroffen habe. Nach dem harschen Urteil für Saberi war ihr Anwalt unverzüglich in Berufung gegangen.
Quelle: ntv.de, AFP