Die türkische Islamistengruppe IBDA-C, die sich zu den jüngsten Terroranschlägen in der Türkei bekannt hat, ist offenbar auch in Deutschland aktiv. Das schreibt die "Welt am Sonntag" und beruft sich auf einen Bericht des Bundeskriminalamtes (BKA). Darin heißt es, die IBDA-C sei seit 1995 "auch in Westeuropa vertreten".

In Deutschland sei die Terrorgruppe "im Aufbau begriffen" und könne hier auf fünf- bis sechshundert Anhänger zurückgreifen. Insgesamt sei "IBDA-C als extrem gewaltbereit" einzustufen.

Den ersten Terroranschlag dieser Gruppe in Deutschland hat es laut BKA-Bericht schon 1996 gegeben. Am 22. November habe sie damals einen Brandanschlag auf ein türkisches Kulturzentrum in Hannover verübt. Der Brandsatz sei jedoch erloschen, ohne großen Schaden anzurichten. Am Tatort sei damals ein Selbstbezichtigungsschreiben der Terrorgruppe gefunden worden. Im April 2001 verübten Anhänger der IBDA-C einen Handgranatenanschlag auf das türkische Generalkonsulat in Düsseldorf. Mehrfach haben Anhänger dieser Terrorgruppe seither deutschen Behörden gegenüber mit weiteren Anschlägen auch in Deutschland gedroht.