Kein Partnertausch IG Metall sagt Nein zur Union
30.03.2002, 14:26 UhrFreunde waren die Union und die Gewerkschaften noch nie, und dies wird sich wohl auch im diesjährigen Bundestagswahlkampf nicht ändern. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel jedenfalls schließt einen Lagertausch zur Union und ihrem Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber (CSU) aus: "Die von Stoiber angekündigten Korrekturen beim Kündigungsschutz, beim Betriebsverfassungsgesetz und beim Tarifrecht sind alles Programmpunkte, die für uns als Arbeitnehmer einen Regierungswechsel nicht einmal im Ansatz als sinnvolle Alternative zur jetzigen Regierung erscheinen lassen", sagte Zwickel der "Leipziger Volkszeitung".
Während SPD-Fraktionsvize Ludwig Stiegler die Haltung der Gewerkschaften begrüßte, ging sein CDU-Amtskollege Wolfgang Bosbach mit Zwickel ins Gericht. Er habe "nie Zweifel gehabt, dass der DGB und die IG Metall sich rechtzeitig auf die Seite der SPD schlagen", sagte Bosbach der Berliner Zeitung "B.Z.". Alles, was Zwickel kritisiere, seien wichtige Voraussetzungen für das Wachstum in Deutschland.
Streiks im Westen
Auf Konfrontationskurs auch zur Regierung geht die IG Metall jedoch in der aktuellen Tarifrunde. In der Nacht zum Karfreitag war es erstmals auch in Westdeutschland zu Warnstreiks der Metaller gekommen. Mit Ablauf der Friedenspflicht um Mitternacht legten nach Gewerkschaftsangaben 1.000 Beschäftigte in sechs Betrieben die Arbeit nieder.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte zuvor vor einem "Ausufern" der Warnstreiks. Zudem dürften überhöhte Lohnforderungen nicht die "zarte Pflanze des Aufschwungs" zertrampeln. Die IG Metall beharrt bislang auf Gehaltssteigerungen von 6,5 Prozent.
Quelle: ntv.de