Politik

Die Beute der Dschihadisten IS-Terroristen haben Kampfjets

Dschihadisten mit einem Kampfflugzeug.

Dschihadisten mit einem Kampfflugzeug.

Die Terroristen des IS vergrößern offenbar ihr Waffenarsenal. In einem neuen Video sind Dschihadisten zu sehen, wie sie auf Kampfflugzeugen herumklettern. Zehn westliche Länder wollen sich nun in einer Allianz der Terrormiliz entgegenstellen.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat bei der Eroberung eines wichtigen Militärflughafens im Nordosten Syriens offenbar auch Kampfflugzeuge in die Hände bekommen. In einem am Freitag im Internet aufgetauchten Video der Extremisten vom Flughafen Al-Tabka sind mehrere Jets zu sehen. Die Bilder zeigen, wie IS-Kämpfer auf einer Maschine herumklettern. Ob die Flugzeuge noch einsatzbereit sind, ist unklar.

Die Terrormiliz hatte den strategisch wichtigen Flughafen vor zwei Wochen nach tagelangen heftigen Kämpfe eingenommen. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete danach, die syrische Armee habe alle Jets in Sicherheit bringen können. Der Flughafen war die letzte Bastion des Regimes von Präsident Baschar al-Assad in der Provinz Al-Rakka.

Bei Luftangriffen auf eine Hochburg der Terrormiliz IS im Nordosten Syriens kamen indes mehrere Menschen ums Leben. Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete von 15 Toten in der Stadt Al-Rakka. Aktivisten gaben zunächst keine Zahlen an, verwiesen aber auf Frauen und Kinder unter den Opfern. Demnach wurde eine Bäckerei im Zentrum der Stadt getroffen. Aufnahmen im Internet zeigten Schäden in einem Wohngebiet. Laut den Aktivisten wurde auch das Stromnetz getroffen, weshalb die Stadt ohne Elektrizität war.

Al-Rakka ist eines der wichtigsten Zentren des IS. Die syrische Armee hatte in der Nähe vor zwei Wochen den strategisch wichtigen Militärflughafen Al-Tabka an die Extremisten verloren. Seitdem greift sie verstärkt Ziele in der Region aus der Luft an. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, auch unbemannte Aufklärungsflugzeuge seien über Al-Rakka geflogen. Ihre Herkunft sei unbekannt. Die USA lassen seit einiger Zeit Drohnen über Syrien fliegen, um Informationen über die Terrormiliz zu sammeln.

Zehner-Gruppe gegen IS

Unter Führung der USA und Großbritanniens will sich eine Gruppe von zehn Ländern dem IS im Irak entgegenstellen. "Diese Nationen, die diese Bereitschaft gezeigt haben, haben hier sinnvollerweise verabredet, dass sie in Kontakt bleiben und die weiteren Maßnahmen miteinander besprechen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag beim Nato-Gipfel im walisischen Newport.

Der Allianz gehören neben den USA, Großbritannien und Deutschland auch Frankreich, Italien, Australien, Dänemark, Kanada, Polen und die Türkei an. Merkel widersprach Berichten, wonach die Runde von den USA einberufen worden sei. Es sei eine gemeinsame Aktion gewesen, "die keiner Aufforderung bedurfte".

Der scheidende Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen begrüßte das Engagement einzelner Mitgliedsstaaten mit Blick auf die US-amerikanischen Luftschläge gegen die Miliz. Als Bündnis wolle die Nato Ausbildungskapazitäten zur Verfügung stellen, um dem Irak unter einer neuen Regierung die Ertüchtigung seiner Armee zu ermöglichen. Die US-Armee hatte in den vergangenen Wochen mehr als 100 Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak geflogen. Die Terrormiliz hatte zuvor erhebliche Gebiete in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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