Politik

Lage in Afghanistan verschärft Immer mehr zivile Opfer

Im Afghanistankonflikt sind nach Angaben von Hilfsorganisationen im Juli so viele Zivilisten getötet worden wie in keinem anderen Monat seit dem Sturz der Taliban Ende 2001. Die Zahl der Todesopfer lag im abgelaufenen Monat ersten Schätzungen zufolge bei mehr als 260. Dies teilte die Dachorganisation von rund 100 internationalen und einheimischen Hilfsorganisationen in Afghanistan ACBAR mit. Auch die Angriffe auf die Helfer hätten weiter zugenommen. Die ACBAR rief die Konfliktparteien zu deutlich mehr Vorsicht auf.

Für die steigende Zahl der zivilen Opfer sind den Angaben zufolge alle Seiten verantwortlich - die Aufständischen ebenso wie die afghanischen und internationalen Sicherheitskräfte. In diesem Jahr habe der Konflikt nach vorliegenden Berichten bereits rund 2500 Menschen das Leben gekostet, darunter bis zu 1000 Zivilisten. Etwa zwei Drittel der Opfer seien bei Anschlägen von Aufständischen getötet worden. 19 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen starben in den ersten sieben Monaten des Jahres, mehr als im gesamten vergangenen Jahr.

Fünf Menschen kamen allein in der vergangenen Nacht ums Leben, als Talibankämpfer einen Kontrollpunkt der Polizei in der südlichen Unruheprovinz Helmand attackierten. Drei von ihnen gehörten zu den militanten Islamisten, auch ein Polizist und ein Zivilist starben, wie der Polizeichef der Provinz mitteilte.

Pakistan dementiert Anschlagsbeteiligung

Unterdessen wies Pakistan einen Zeitungsbericht zurück, wonach Mitglieder seines Geheimdienstes ISI an dem verheerenden Anschlag auf die indische Botschaft in Afghanistans Hauptstadt Kabul beteiligt gewesen sein sollen. Dies hatte die "New York Times" unter Berufung auf ungenannte Regierungsbeamte gemeldet. "Der Bericht ist unsachlich, äußerst irreführend und unglaubwürdig", sagte der Sprecher des pakistanischen Außenministers, Mohammed Sadiq, der Deutschen Presse-Agentur.

Die US-Beamten begründeten ihre Anschuldigungen laut "New York Times" mit den Inhalten abgehörter Telefongespräche zwischen ISI- Mitarbeitern und den radikal-islamischen Urhebern des Anschlags vom 7. Juli. Damals waren bei einem Selbstmordanschlag auf die indische Botschaft mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Indien hatte den pakistanischen Geheimdienst ebenfalls beschuldigt, in den Anschlag verwickelt zu sein.

Quelle: ntv.de

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