Beunruhigende Entdeckung im stillgelegten AKW In Brunsbüttel rosten die Atommüllfässer
19.02.2014, 11:56 Uhr
Das Atomkraftwerk Brunsbüttel ist seit 2011 außer Betrieb.
(Foto: dpa)
Das Brunsbütteler Atomkraftwerk steht schon lange still, doch in den unterirdischen Lagerräumen besteht nun akuter Handlungsbedarf: Bei Kamerainspektionen finden die Betreiber mehrere rostende Fässer mit verseuchten Abfällen vor.
In einer Kaverne des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel sind 18 von 70 Fässern mit schwach radioaktivem Abfall von Rost befallen. Das gab Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck nach Abschluss von Kamera-Inspektionen in einem der sechs Kellerräume bekannt.
Die Korrosionserscheinungen seien teils so stark, dass die Fasswand durchdrungen sei. In den mit dicken Betonriegeln verschlossenen Kavernen lagern insgesamt 631 Stahlfässer. Darin sind Verdampferkonzentrate, Filterharze und Mischabfälle aus dem Leistungsbetrieb des Reaktors enthalten. Umgebung und Umwelt seien nicht gefährdet, gab Habeck an. "Die Kavernen sind sicher." Ein Teil der Fässer sei aber nicht mehr sicher handhabbar.
Die Atomaufsicht verständigte sich mit dem Betreiber Vattenfall darauf, für die stark korrodierten Fässer eine spezielle Bergungseinrichtung zu entwickeln. Diese soll es ermöglichen, sie zu transportieren, ohne dass radioaktive Stoffe frei werden.
Ein erstes stark verrostetes Fass war vor zwei Jahren entdeckt worden. "Wir hatten die Befürchtung, dass weitere Fässer betroffen sind", sagte der Grünen-Politiker Habeck. "Jetzt wissen wir, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein systematisches Problem." Vattenfall erklärte, das Ergebnis der Inspektion liege im Rahmen der Erwartungen. Die Wände der Kaverne seien in gutem Zustand.
Quelle: ntv.de, cri/dpa