Politik

Nach Blutbad in Kaschmir Indien verdächtigt Pakistan

Indien beschuldigte Pakistan am Sonntag, hinter dem Anschlag mutmaßlicher islamistischer Extremisten zu stecken, bei dem am Samstag mindestens 27 Menschen starben. Dadurch sollten die bevorstehenden regionalen Parlamentswahlen sabotiert werden.

„Es ist ganz klar, dass die Terroristen von Pakistan unterstützt werden“, sagte Außenminister Yashwat Singh im Fernsehen. Das Innenministerium in Neu Dehli meinte, die extremistischen Gruppen Lashkar e Toiba oder Jaish e Mohammed seien Urheber des Anschlag.

Die pakistanische Führung verurteilte den Terrorakt. „Die Beweggründe hinter diesem Angriff könnten die Spannungen in der Region weiter verschärfen“, hieß es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung des Außenministeriums. Gleichzeitig wurde die indische Regierung aufgerufen, die Politik der Unterdrückung in Kaschmir zu beenden und „einen Weg der Einsicht, des Rechts und des Dialogs einzuschlagen, um die Auseinandersetzung um Kaschmir entsprechend den Wünschen seiner Bewohner zu beenden“.

Der oberste Minister der Region Jammu und Kaschmir, Farooq Abdullah, beschuldigte Pakistan, hinter dem Anschlag zu stehen. Er forderte die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, um den Überfällen ein Ende zu setzen.

Der Anschlag

Bei der Explosion mehrerer Handgranaten in einem Armenviertel wurden nach Polizeiangaben mindestens 27 Hindus getötet, bevor sich die Angreifer eine Schießerei mit indischen Sicherheitskräften lieferten. Mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt in ein Krankenhaus in Jammu eingeliefert. Bei den Toten handelte es sich den Angaben zufolge überwiegend um Frauen und Kinder.

Der Anschlag war der schwerste seit dem 14. Mai, als militante Islamisten bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt bei Jammu 34 Menschen töteten.

Indien wirft Pakistan vor, die militanten Muslime in der Region zu unterstützen, was das Nachbarland stets zurückgewiesen hat. Der Anschlag im Mai brachte die beiden Atommächte an den Rand eines Krieges. In jüngster Zeit beruhigte sich die Lage aber wieder etwas.

Im Kaschmirkonflikt sind allein in den vergangenen zwölf Jahren rund 60.000 Menschen umgekommen. Der Konflikt konzentrierte sich bislang aber überwiegend auf den Norden Kaschmirs, weniger auf den Süden und die Region Jammu.

Quelle: ntv.de

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