Politik

Syrien ist von Außenwelt abgeschnitten Internet gekappt, Flüge gestrichen

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Ein Blick durchs Zielfernrohr: In Syrien toben auch nach 20 Monaten des Aufstands heftige Gefechte.

(Foto: REUTERS)

In Syrien funktionieren Internet und Telefone nicht mehr. Experten vermuten, dass Machthaber Assad die Verbindungen gekappt hat, um einen entscheidenden Schlag gegen die Rebellen vorzubereiten.

Syrien ist mehr denn je von der Außenwelt abgeschnitten. Offenbar gibt es in dem Land keinen Zugang zum Internet mehr. Syrien sei praktisch vom Netz abgekoppelt, teilten zwei auf die Beobachtung des weltweiten Internetverkehrs spezialisierte US-Unternehmen mit. Rebellen gelang es unterdessen, den Zugang zum Flughafen von Damaskus zu sperren.

Nach Angaben der US-Technologiefirma Akamai stoppte der Internetverkehr in Syrien um 11.27 Uhr. Das Unternehmen Renesys erklärte, das arabische Land sei "effektiv ohne Internet". Alle 84 IP-Adressblöcke Syriens seien nicht mehr erreichbar. Auch der Dienst der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana wurde gegen Mittag unterbrochen.

Dies könnte bedeuten, dass die Regierung von Syriens Staatschef Baschar al-Assad im Kampf gegen die Rebellen die Kommunikationsverbindungen getrennt hat. Zuvor hatten Oppositionsanhänger in Syrien bereits erklärt, dass Internet- und Handyverbindungen in weiten Teilen des Landes nicht mehr funktionierten. Auch Festnetztelefone seien kaum erreichbar.

Keine Anzeichen für baldigen Sturz

Vieles deutet darauf hin, dass Assad zu einem großangelegten Schlag gegen die Rebellen ansetzt. Ein hochrangiger Mitarbeiter der Europäischen Union erklärte, der Präsident bereite offenbar eine entscheidende Schlacht in der Umgebung von Damaskus vor. Allerdings sei dies noch kein Anzeichen für einen baldigen Sturz der Regierung Assad. In den vergangenen zwei Wochen haben Rebellen mehrere Armeestellungen überrannt und damit den Machtverlust von Assad in den nördlichen und östlichen Regionen trotz der Luftangriffe auf die Aufständischen offenbart.

Jetzt gelang es ihnen auch noch, den Flughafen der Hauptstadt zu isolieren. Die Straße dorthin wurde wegen heftiger Kämpfe gesperrt. Die Fluglinien Emirates und EgyptAir strichen Flüge in die Metropole. Nach Angaben von Aufständischen waren die Kämpfe an der Flughafenstraße in diesem Gebiet heftiger als je zuvor. Der Sprecher des Militärrates der Rebellen in Damaskus, Nabil al-Amir, sagte: "Es gibt keine Zusammenstöße direkt am Flughafen. Die Kämpfe finden in drei bis vier Kilometern Entfernung statt." Seinen Angaben nach haben die Milizen viele Seitenstraßen unter ihre Kontrolle gebracht.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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