Politik

Bush will Saddam absetzen Irak: "Können uns verteidigen"

Der Irak hat auf die Meldung, US-Präsident George W. Bush wolle Staatschef Saddam Hussein weiterhin stürzen lassen, trotzig reagiert. "Wir sind vorbereitet, unser Land gegen jede Art der Aggression zu verteidigen", sagte der stellvertretende irakische Ministerpräsident, Tarik Asis. Das irakische Volk treffe seine Entscheidungen über die Regierung selbst und sei fähig seine Souveränität zu schützen.

Ein Zeitungsbericht untermauerte unterdessen Vermutungen, der Irak versuche an neue Waffen zu gelangen. Wie die "Financial Times" meldet, bemüht sich der Irak über engere Beziehungen zur Ukraine an Waffentechnologie zu gelangen. Das Blatt zitierte den früheren UNO-Waffeninspekteur Timothy McCarthy, der von einer über Jahre dauernden engen Beziehung der beiden Länder im Bereich der Waffentechnik berichtete.

Bush: Saddams Sturz ist "festes Ziel"

US-Präsident George W. Bush hatte am Montag erklärt, nach einem Machtwechsel im Irak wäre die Welt "sicherer und friedlicher". Ein Regierungswechsel im Irak sei "ein festes Ziel dieser Regierung", so Bush. Berichte über bevorstehende Angriffe gegen den Irak bezeichnete er als Spekulation. Es gebe "verschiedene Wege", die Absetzung Saddams zu erreichen.

Zugleich erklärte der US-Präsident, "alle uns zur Verfügung stehenden Mittel " würden eingesetzt, um Saddam abzusetzen. Die Frage, ob er den Regierungswechsel in Bagdad noch bis zum Ende seiner vierjährigen Amtszeit im Jahr 2005 erreichen wolle, bezeichnete Bush als "hypothetisch".

Bush hat dem Irak vorgeworfen, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln. Mehrfach bezeichnete er das Land als Teil einer "Achse des Bösen", zu der auch Iran und Nordkorea gehörten. Europäische Staaten haben vor einem Militäreinsatz gegen den Irak gewarnt. In der vergangenen Woche scheiterten Gespräche zwischen dem Irak und den Vereinten Nationen (UNO) über eine Rückkehr der internationalen Waffeninspektoren.

Nach Ansicht der US-Regierung rechtfertigt das Scheitern der Gespräche zwischen dem Irak und der UNO, Saddam Hussein der Herstellung von Massenvernichtungswaffen zu verdächtigen. Die Tatsache, dass der Irak erneut die Möglichkeit vertan habe, vor der Welt mit weißer Weste da zu stehen, lasse erkennen, was die Regierung in Bagdad vorhabe, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher.

Saddams Stiefsohn abgeschoben

Der Stiefsohn Saddams wurde aus den USA nach Neuseeland abgeschoben. Der 36-jährige Mohammed Nur el Din besitzt die neuseeländische Staatsbürgerschaft. Er war in der vergangenen Woche in Florida festgenommen worden, wo er nach US-Angaben Flugunterricht nehmen wollte. Dafür hätte er ein Studentenvisum beantragen müssen, er sei jedoch mit einem Touristenvisum eingereist.

Saffi ist ausgebildeter Pilot. Neuseeländischen Medienberichten zufolge lebt er bereits seit sechs Jahren im Land. Nach den Anschlägen vom 11. September hätten die Behörden zwar kurz gegen ihn ermittelt, jedoch ohne Ergebnis.

"Keine Spur von bin Laden"

Nach Angaben von Bush haben die USA zehn Monate nach den Terrorangriffen vom 11. September keine heiße Spur von dem Extremistenführer Osama bin Laden. Bush sagte, er wisse nicht, ob bin Laden tot oder lebendig sei. Die Regierung habe lange nichts von ihm gehört. "Wenn er lebt, werden wir ihn fassen, wenn nicht, haben wir ihn ausgeschaltet."

Quelle: ntv.de

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