Politik

Umgehung von Wirtschaftssanktionen Irak leistet Iran "Schützenhilfe"

Iranische Frauen feiern das Ende des Ramadan.

Iranische Frauen feiern das Ende des Ramadan.

(Foto: AP)

Der Iran soll Wege gefunden haben, wie das Land direkten Zugang zum internationalen Finanzsystem erhält, von dem es eigentlich abgeschnittenn werden sollte. Nach Berichten aus den USA soll der Irak der Führung in Teheran dabei "Schützenhilfe" leisten. Im diesem Zusammenhang sollen mehrere US-Behörden auch der Deutschen Bank auf der Spur sein.

Der Irak leistet der "New York Times" zufolge dem Iran "Schützenhilfe" bei der Umgehung von Wirtschaftssanktionen. Dank eines Netzes von Finanzinstituten und Ölschmuggel-Geschäften komme die Führung in Teheran so an dringend benötigte US-Dollars heran, berichtete die Zeitung. Iranische Organisationen hätten offensichtlich Kontrolle über vier irakische Geschäftsbanken erlangt. Damit habe der Iran direkten Zugang zum internationalen Finanzsystem, von dem das Land eigentlich abgeschnitten werden soll.

In diesem Zusammenhang sollen auch mehrere US-Behörden der Deutschen Bank auf der Spur sein. Es besteht der Anfangsverdacht, wonach das Geldhaus die Sanktionen gegen den Iran unterlaufen haben könnte. Der deutsche Branchenprimus soll demnach bis 2007 Schlupflöcher genutzt haben.

Manche irakische Regierungsvertreter ignorierten laut NYT wissentlich Handelsgeschäfte mit dem Iran. Andere profitierten unmittelbar von derartigen Aktivitäten, darunter solche mit engen Verbindungen zu Ministerpräsident Nuri al-Maliki. Die US-Regierung habe sich bereits informell bei der Führung in Bagdad beschwert. Die Zeitung berief sich auf unterschiedliche Quellen aus den Regierungen der USA und des Irak sowie Banken- und Ölexperten.

Zuletzt waren die USA im Zusammenhang mit den Iran-Sanktionen auch gegen ausländische Geldhäuser vorgegangen: die irakischen Elaf Islamic Bank und die chinesische Bank of Kunlun. Im Dezember hatten die USA Sanktionen verhängt, die gezielt auf den Ölsektor und damit die wichtigste Einnahmequelle des Iran abzielen. Wichtige Abnehmer wie Japan, Südkorea und Indien fuhren daraufhin ihre Öl-Importe aus dem Iran drastisch zurück, um Strafen zu vermeiden. Auch die Europäische Union setzte jüngst ein Ölembargo in Kraft.

Der Iran soll zu Zugeständnissen bei seinem Atomprogramm bewegt werden. Der Westen vermutet, dass das Land unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich an Kernwaffen arbeitet. Die Regierung in Teheran weist dies stets zurück.

Quelle: ntv.de, rts

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