"Washington Post" berichtet Iran nimmt US-Journalisten fest
25.07.2014, 14:47 Uhr
Jason Rezaian arbeitet seit 2012 als Iran-Korrespondent für die "Washington Post".
(Foto: REUTERS)
Neue Spannungen zwischen Iran und den USA: Ein Korrespondent der Zeitung "Washington Post" sowie dessen Frau und mehrere Fotografen sollen im Iran in Haft sitzen. Die Zeitung tappt im Dunkeln, was der Grund für die Festnahmen sein könnte.
Die "Washington Post" hat nach eigenen Angaben "glaubhafte Berichte" erhalten, wonach ihr Korrespondent im Iran festgenommen worden ist. Bei dem Journalisten handelt es sich um Jason Rezaian, der seit 2012 für die Zeitung aus Teheran berichtet. Außer ihm wurden auch seine Frau und zwei Fotografen inhaftiert, berichtet die Zeitung. Das US-Außenministerium bestätigte die Festnahme von "drei US-Bürgern".
Jason Rezaian ist US- und iranischer Staatsbürger, seine Frau Yeganeh Salehi ist Iranerin. Der 38-jährige Rezaian berichtet seit 2012 aus Teheran für die "Washington Post". Seine Frau ist als Korrespondentin für die Zeitung "The Nation" tätig, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässig ist. Zwei weitere Amerikaner, die als freie Fotografen arbeiten, seien ebenfalls in iranischem Gewahrsam.
Weltweit 177 Journalisten in Haft
In der Zeitung hieß es, die Festnahmen seien am
Dienstagabend erfolgt. Was die Gründe seien und wer dahinter stecke, sei nicht bekannt. Ein Sprecher der iranischen UN-Mission in New York sagte in einer ersten Reaktion, iranische Diplomaten gingen Berichten über die Festnahmen nach.
Das Schicksal der US-Journalisten ist aber kein Einzelfall. Laut "Reporter ohne Grenzen" sitzen weltweit 177 Journalisten in Haft - davon 22 im Iran.
Das Verhältnis zwischen den USA und dem Iran ist seit dem Sturz des Schahs 1979 sehr angespannt. Die Besetzung der US-Botschaft mit anschließender Geiselnahme durch militante iranische Studenten führte 1980 zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Diese wurden bis heute nicht wieder aufgenommen, allerdings verbesserte sich das beiderseitige Verhältnis seit dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im vergangenen Jahr.
Quelle: ntv.de, jli/dpa/AFP