Anerkennung oder Abbruch Iran stellt Ultimatum im Atomstreit
19.06.2012, 10:47 Uhr
Die Iraner berichten vom bisherigen Verlauf der Gespräche.
(Foto: REUTERS)
Der Iran geht aufs Ganze: Bei den Atomgesprächen im Moskau mit der 5+1-Gruppe will die Teheraner Regierung ihre Forderungen umgesetzt sehen. Anderenfalls könnenman nach Hause fahren. Der EU-Außenbeauftragten Ashton wird ein Ultimatum für eine Antwort gestellt.
Der Iran setzt seine Verhandlungspartner in den Atomgesprächen in Moskau unter Druck: Falls Teherans Recht auf ein ziviles Atomprogramm nicht anerkannt und die westlichen Sanktionen nicht aufgehoben werden, will der Gottesstaat die Gespräche abbrechen. Iranische Delegationskreise sprachen von einem Ultimatum an die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton.
Zu Beginn des zweiten Tages der Moskauer Gespräche wartete Teheran noch auf eine Reaktion seiner Verhandlungspartner. Eine negative Antwort der 5+1-Gruppe (die fünf UN-Vetomächte Russland, USA, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland) auf das iranische Ultimatum würde "das Ende der Verhandlungen in ihrer jetzigen Konstellation" bedeuten, hieß es. Allerdings war auch ein neues Treffen in einigen Wochen in China im Gespräch.
Die Gespräche in Moskau gelten als entscheidend für eine diplomatische Lösung im Atomstreit mit dem Iran.
Der Westen fürchtet, dass der Iran nach Atomwaffen strebt, und versucht, Teheran mit Sanktionen von seinem Atomprogramm abzubringen. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und verweist auf sein Recht zur friedlichen Nutzung der Kernenergie. Für einen Verzicht auf die Urananreicherung im eigenen Land fordert der Iran ein deutliches Entgegenkommen des Westens, etwa durch die Lieferung von Brennstäben.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP