"Wir kommen gut über die Runden" Iran trotzt Sanktionen
10.04.2012, 13:31 Uhr
Beim jährlich stattfindenden Nukleartag hielt Präsident Ahmadinedschad eine Rede. Gegenüber den Forderungen des Westens, auf sein Atomprogramm zu verzichten, will er hart bleiben.
(Foto: dpa)
Glaubt man dem iranischen Präsidenten, kann der Iran auch unter harten Sanktionen mehrere Jahre überleben. Kurz vor den Verhandlungen mit den Vetomächten des Sicherheitsrates lehnt Ahmadinedschad erneut den Verzicht auf das Atomprogramm seines Landes ab.
Der Iran kann nach eigenem Bekunden einem Ölembargo für mehrere Jahre standhalten. "Wir haben so viel gespart, dass wir selbst wenn wir für zwei oder drei Jahre kein Öl verkaufen, sehr gut über die Runden kommen", zitieren Medien des Landes Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
Der iranische Präsident lehnt einen Verzicht seines Landes auf das Nuklearprogramm weiterhin ab. In wenigen Tagen beginnt eine neue Verhandlungsrunde im Atomstreit mit dem Westen. "Jeder, der die Rechte des iranischen Volkes verletzt, (...) wird auf seinen Platz zurückverwiesen und bekommt so eine Ohrfeige, dass er nicht mehr den Weg nach Hause findet", sagte Ahmadinedschad laut Berichten des staatlichen iranischen Fernsehens.
Sicherheitsrat beharrt auf Nachweis
Die dritte Gesprächsrunde mit dem Iran und der Sechsergruppe - die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China sowie Deutschland - soll an diesem Samstag in Istanbul beginnen. Russland rief die Führung in Teheran erneut zu einer lückenlosen Zusammenarbeit mit dem UN-Sicherheitsrat auf. "Die Lage ist beunruhigend, aber nicht hoffnungslos", konstatierte das Außenministerium in Moskau.
Der Weltsicherheitsrat habe den Iran mehrfach unmissverständlich aufgefordert, den rein zivilen Charakter seines Atomprogramms nachzuweisen. "Wir bestehen darauf, dass Teheran vollständig Folge leistet", sagte Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch. Russland hatte mehrfach vorgeschlagen, die Sanktionen gegen den Iran bei einem Entgegenkommen Teherans schrittweise abzubauen.
Iran lehnt Bedingungen ab
Der Westen wirft dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Das Land bestreitet die Vorwürfe. Die EU hatte im Januar ein Ölembargo gegen den Iran beschlossen, das bis zum 1. Juli schrittweise in Kraft tritt. Damit soll der Druck auf Teheran erhöht werden, sein umstrittenes Atomprogramm aufzugeben. Auch die USA haben Sanktionen verhängt, um die wichtigste Einnahmequelle des Iran auszutrocknen.
Als Reaktion auf die europäische Sanktion stellte der Iran bereits seine Ölverkäufe an Frankreich und Großbritannien ein. Seit diesem Dienstag wird zudem kein Öl mehr nach Griechenland exportiert. Der Iran hat bereits erklärt, keine Vorbedingungen für die Gespräche zu akzeptieren.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP