"Alles im Rahmen" Iran will IAEA ins Land lassen
24.08.2009, 15:21 UhrIm Streit über sein Atomprogramm hat der Iran eine weitere Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) angekündigt. Alle Arbeiten in der Atombranche des Landes hätten sich bislang im Rahmen der Regularien der IAEA und des Atomwaffensperrvertrages bewegt, antwortete der Sprecher des Außenministeriums, Hassan Kaschkawi, auf die Frage, ob sich die Beziehungen der Islamischen Republik zu der Behörde gewandelt oder verbessert hätten. IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBaradei habe die Kooperation der Regierung in Teheran immer bestätigt. "Dieser Trend wird in Zukunft fortgesetzt." Die IAEA will diese Woche ihren jüngsten Bericht zum Iran vorlegen.
Nach Angaben von Diplomaten hatte der Iran vor wenigen Tagen erstmals seit einem Jahr UN-Inspektoren Zugang zu dem im Bau befindlichen Schwerwasserreaktor in Arak gewährt. Kaschkawi bestätigte dies indirekt: "Das, was zuletzt erwähnt wurde, bewegt sich im selben Rahmen." Den Diplomaten zufolge will der Iran auch weitere Inspektionen der Uran-Anreicherungsanlage in Natans zulassen.
Kurz vor dem Treffen der internationalen Verhandlungsgruppe im Atomstreit am 2. September reicht dem Westen die offenere Haltung der Regierung in Teheran jedoch nicht aus. Um weiteren Sanktionen aus dem Weg zu gehen, müsse der Iran die Uran-Anreicherung stoppen, sein bisheriges Atomprogramm offenlegen und sich an den Verhandlungstisch setzen, sagten mehrere Diplomaten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich vergangene Woche für Sanktionen im Energiebereich gegen den Iran ausgesprochen, falls es keine Fortschritte bei den Atomgesprächen gebe. Kaschkawi warf Merkel nun Einmischung vor. "Eine Wiederholung solch störender Anmerkungen wird nicht fruchtbar sein." Er forderte den Westen auf, seine Herangehensweise zu überdenken und sich auf "Interaktion statt auf Sanktionen" zu konzentrieren. Bestrafungsmaßnahmen könnten das Atomprogramm des Landes nicht stoppen, sagte Kaschkawi im Staatsfernsehen. "Nichts kann uns davon abhalten, unsere nuklearen Rechte wahrzunehmen."
Quelle: ntv.de, rts