Politik

Moderater Ruhani einziger Präsidentschaftskandidat Irans Reformer bündeln Kräfte

Das Machtwort von Ex-Präsident Chatami zeigt Wirkung. Der Reformer Mohammed Resa Aref zieht seine Kandidatur für die iranische Präsidentenwahl zurück. Damit wird das Reformerlager allein durch den Moderaten Hassan Ruhani vertreten. Damit treten sechs Kandidaten bei der Wahl am Freitag an.

Hassan Ruhani

Hassan Ruhani

(Foto: dpa)

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl im Iran hat der einzige R eformer unter den Bewerbern seine Kandidatur zurückgezogen. Mohammed Resa Aref gab seine Entscheidung auf seiner offiziellen Internetseite bekannt. Damit gehen Reformer und Moderate nur noch mit einem Kandidaten in die erste Runde der Wahl am kommenden Freitag.

Mit seinem Verzicht folge er einer Aufforderung von Ex-Präsident Mohammed Chatami, erklärte Aref. "Als Chef der Reformbewegung" habe Chatami ihm erklärt, dass das Aufrechterhalten der Kandidatur nicht im Sinne der iranischen Reformbewegung sei. "Ich habe deshalb beschlossen, mich aus dem Rennen zurückzuziehen."

In den vergangenen Tagen hatte es vermehrt Forderungen aus dem Reformerlager an den 61-Jährigen gegeben, zugunsten des moderaten Bewerbers Hassan Ruhani auf eine Kandidatur zu verzichten, um so die Kräfte zu bündeln.

"Ruhani ist von nun an der Kandidat des Reformlagers", hieß es unmittelbar nach dem Verzicht Arefs in einer Erklärung des sogenannten Konsultativrates, der Moderate und Reformer vereint. Ruhani hat sowohl die Unterstützung vom ehemaligen Reformer-Staatschef Chatami als auch vom moderaten Ex-Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani. Der 63-Jährige tritt für die Bildung einer überparteilichen Regierung der nationalen Einheit ein.

Die erste Runde der Präsidentschaftswahl im Iran findet am Freitag statt. Der jetzige Präsident Mahmud Ahmadinedschad kann nach zwei vierjährigen Amtszeiten nicht erneut antreten. Zu Wochenbeginn hatte sich bereits der konservative Kandidat Gholam Ali Haddad Adel aus dem Rennen zurückgezogen. Nach dem Verzicht Arefs gibt es nun noch sechs Kandidaten für das Präsidentenamt, die meisten von ihnen Konservative.

Mullahs unterstützen Welajati

Der frühere iranische Außenminister Ali-Akbar Welajati kann bei seiner Präsidentschaftskandidatur auf die führenden Kleriker des Landes zählen. Mehrere einflussreiche religiöse Zirkel in der für Schiiten heiligen Stadt Ghom gaben ihre Unterstützung für den 67-Jährige bekannt. "Es ist mir eine Ehre, von den hohen Geistlichen und Religionsgelehrten in der heiligen Stadt Ghom anerkannt zu werden, und sollte ich gewählt werden, werde ich mein Bestes tun, um die Erwartungen zu erfüllen", sagte Welajati bei einer Feier in der Imam Hassan-Moschee in Ghom.

Im Vorfeld war spekuliert worden, dass sich der Klerus hinter den Atomchefunterhändler und Ahmadinedschad-Vertrauten Said Dschalili stellen könnte. "Es gab aber die Sorge, dass es damit einen weiteren Ahmadinedschad und weitere vier Jahre Hardliner-Politik und politisches Abenteuertum geben würde", sagte in Religionslehrer aus Ghom, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa

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