Zum "Heiligen Krieg" nach Pakistan Islamisten festgenommen
19.09.2009, 15:19 UhrIn Pakistan werden mehrere Deutsche festgenommen, bei denen es sich offenbar um mutmaßliche Islamisten handelt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin gibt es "konsularische Bemühungen" für die Betroffenen. Unter ihnen soll ein Kind sein.

Beim Al-Kuds-Tag in Pakistan. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.
(Foto: dpa)
Nach Informationen des "Spiegel" handelt es sich um sechs mutmaßliche Islamisten und ein Kind. Die Gruppe sei bereits im Mai an der pakistanischen Grenze festgenommen worden.
Der Fall gilt laut "Spiegel" in Berlin als besonders dringlich, weil zu der Gruppe auch ein vierjähriges Mädchen gehöre. Dieses leide besonders unter den Haftbedingungen in dem Gefängnis in Islamabad, in das die Festgenommenen verlegt worden seien.
In den Dschihad ziehen
Der "Spiegel" berichtete unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden, dass die Gruppe in ein Lager der "Islamischen Bewegung Usbekistans" (IBU) wollte, die vom afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aus Anschläge verübt. Einer der Festgenommenen sei nach Erkenntnissen der Behörden der Schwager des in Bonn aufgewachsenen IBU-Sprechers Mounir Chouka. Bei einer Befragung durch einen Beamten der deutschen Botschaft sagten den Angaben zufolge zwei der Männer, sie hätten in den Dschihad, also den "Heiligen Krieg", ziehen wollen.
Laut "Spiegel" gehören zu der Gruppe sechs Deutsche und ein Tunesier. Letzterem wolle die Bundesregierung die Wiedereinreise nach Deutschland verwehren, weil mittlerweile seine Aufenthaltserlaubnis abgelaufen sei. Vorrangig zurückholen wolle die Regierung dagegen das vierjährige Mädchen sowie dessen aus Eritrea stammende Mutter. Alle Bemühungen in diese Richtung seien aber bisher gescheitert, berichtet das Nachrichtenmagazin. Der Vater des Kindes, ein deutscher Konvertit, gehöre auch zu der Gruppe.
Quelle: ntv.de, dpa