Politik

Aufregung in Wootton Bassett Islamisten planen Aufmarsch

Es vergeht kaum eine Woche in der Gemeinde Wootton Bassett in der Grafschaft Wiltshire, in der nicht schwarze Limousinen mit Särgen durch die Straßen rollen: Die kleine Stadt liegt auf dem Weg vom Militärflughafen Lyneham zur Leichenhalle in Oxford und erweist den in Afghanistan gefallenen britischen Soldaten die letzte Ehre.

Wooton Bassett erweist den gefallenen britischen Soldaten die letzte Ehre.

Wooton Bassett erweist den gefallenen britischen Soldaten die letzte Ehre.

(Foto: REUTERS)

Wenn die Leichenwagen durch die Straßen fahren, stehen Hunderte Menschen am Straßenrand - Anwohner, Auswärtige, Regimentskollegen und Veteranen mit bunten Bannern -  und erweisen den Toten die letzte Ehre, die über Lyneham eingeflogen wurden. Nun will eine extremistische Islamisten-Gruppe durch den symbolträchtigen Ort ziehen und sorgt mit diesem Plan für Aufregung.

Der Marsch sei "nicht als Gedenken an die gnadenlose britische Besatzungsmacht" gedacht, sondern gelte den Muslimen, die "im Namen von Demokratie und Freiheit umgebracht wurden", heißt es auf der Webseite der Gruppe "Islam for UK".

Die Demonstration soll in den kommenden Wochen stattfinden. Der Vorsitzende der Gruppe, Anjem Choudary, erwartet nach eigenen Angaben einen friedlichen Protest mit 500 Teilnehmern, bei dem auch symbolisch Särge durch die Straßen getragen würden. Die Demonstration werde nicht mit der Überführung britischer Soldaten zusammenfallen.

Durch diesen symbolträchtigen Ort wollen nun Islamisten ziehen.

Durch diesen symbolträchtigen Ort wollen nun Islamisten ziehen.

(Foto: REUTERS)

Stadtrat Chris Wannell rief die Organisatoren dazu auf, ihre Aktion abzublasen. "Was wir in Wootton Bassett machen, hat keinen politischen Hintergrund, wir wollen nur diejenigen ehren, die ihr Leben für unsere Freiheit geopfert haben." Mit Blick auf Choudary ergänzte er: "Wenn der Mann Anstand hat, wird er diesen Marsch nicht durch Wootton Bassett abhalten." Die konservative Opposition hatte bereits im vergangenen Jahr ein Verbot der Gruppe wegen extremistischer Ansichten gefordert.

Quelle: ntv.de, hdr/dpa

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