Politik

Fünf Tote in Ägypten Islamisten stürmen Polizeiwache

Islamisten protestieren in Kairo.

Islamisten protestieren in Kairo.

(Foto: dpa)

Rund 150 Islamisten greifen eine Polizeiwache in der ägyptischen Stadt Al-Arisch an. Es kommt zu Schüssen, fünf Menschen sterben. Die Angreifer rufen Parolen, wonach sie aus dem Sinai ein "islamisches Emirat" machen wollen.

In Ägypten haben Islamisten auf der an Israel angrenzenden Sinai-Halbinsel eine Polizeiwache gestürmt. Bei Kämpfen zwischen den Angreifern und Polizisten wurden in der Stadt Al-Arisch fünf Menschen getötet und 19 weitere verletzt, bestätigten Sicherheitskreise in Al-Arisch. Der Überfall ereignete sich am Freitag. 15 Personen, unter ihnen acht Palästinenser, wurden festgenommen. Ebenfalls am Freitag hatten in Kairo mehrere hunderttausend Islamisten für die Errichtung eines Gottesstaates in Ägypten demonstriert.

Die rund 150 Islamisten in Al-Arisch waren zumeist schwarz gekleidet und trugen schwarze Fahnen. Sie riefen Parolen, wonach sie aus dem Sinai ein "islamisches Emirat" machen wollten. Bei dem Sturm zerstörten sie eine Büste des ägyptischen Präsidenten Anwar el-Sadat, der 1981 von islamistischen Extremisten ermordet worden war.

Die genaue Herkunft der festgenommenen Palästinenser, vermutlich aus dem benachbarten Gazastreifen, ist noch unklar. Die Polizei ermittle derzeit, ob sie legal über den Grenzübergang Rafah oder durch einen der zahlreichen Schmuggler-Tunnel nach Ägypten gekommen sind, hieß es.

In Kairo hatten am Freitag mehrere hunderttausend Islamisten für einen Gottesstaat demonstriert. Es war die bisher massivste Demonstration der Stärke dieses Lagers seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak am 11. Februar. Die Teilnehmer riefen Parolen wie "Unsere Verfassung ist der Koran". Die Kundgebung auf dem Tahrir-Platz war ohne Zwischenfälle verlaufen.

Quelle: ntv.de, dpa

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