Politik

Neue Kämpfe in Somalia Islamistenchef ergibt sich

Somalias Islamistenchef Scheich Scharif Ahmed hat sich offenbar gestellt. Ahmed habe sich an der Grenze zu Kenia den dortigen Behörden ergeben, sagten Vertreter des somalischen Geheimdienstes und westliche Diplomaten am Montag. Es wäre der ranghöchste Islamist, der seit Ausbruch der Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen zur Weihnachtszeit aufgegeben hat.

"So wie wir es verstanden haben, hat sich Scheich Scharif am Sonntag an der Grenze gestellt ", sagte ein westlicher Diplomat. Ein Vertreter des somalischen Geheimdienstes sagte, der als moderat geltende Islamistenchef sei in der Gegend um Liboi gefasst worden und nun in Gewahrsam der USA. Die kenianischen Behörden wollten sich nicht äußern. Die Islamisten waren in Somalia zum Jahreswechsel von Regierungstruppen und äthiopischen Streitkräften aus der Hauptstadt Mogadischu und anderen Landesteilen vertrieben worden.

In Mogadischu flammte die Gewalt zu Wochenbeginn erneut auf. Äthiopisches Militär und somalische Polizei schossen auf Demonstranten. Augenzeugen zufolge töteten sie dabei mindestens drei Menschen, mindestens fünf weitere seien verletzt worden. Der Zwischenfall habe sich im gleichen Viertel ereignet, in dem es am Samstag zu Kämpfen äthiopischer und somalischer Soldaten mit bewaffneten Rebellen gekommen war. Damals waren in dem Viertel mindestens vier Zivilisten getötet worden, nachdem es nach einem Angriff mutmaßlicher Islamisten auf einen Militärkonvoi zu einem Gefecht kam.

Das somalische Parlament hatte erst kürzlich für 90 Tage den Notstand in dem Land am Horn von Afrika ausgerufen. Dies sollte der Regierung ermöglichen, wieder Ruhe und Ordnung herzustellen. Die Abgeordneten legalisierten außerdem die Präsenz der äthiopischen Truppen in Somalia, die an der Seite der Regierungstruppen seit Ende Dezember gegen die islamischen Milizen kämpfen.

Quelle: ntv.de

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