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400 Kilogramm gelagert? Israel: Wir kennen das iranische Uran-Versteck

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"Sicher wissen wir, wo es ist", sagt Netanjahu über das iranische Uran.

"Sicher wissen wir, wo es ist", sagt Netanjahu über das iranische Uran.

(Foto: picture alliance/dpa)

Trotz der Angriffe durch Israel und die USA verfügt Teheran womöglich weiterhin über angereichertes Uran. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu weiß nach eigener Aussage auch, wo das Material liegt. Darüber hinaus bleibt er vage.

Die israelische Regierung kennt nach eigenen Angaben den Ort, an dem der Iran rund 400 Kilogramm beinahe Atomwaffen-taugliches Uran lagert. "Sicher wissen wir, wo es ist. Wir haben eine ziemlich gute Vorstellung davon, wo es ist", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem US-Sender Fox News. Die Erkenntnisse dazu habe Israel auch mit den USA geteilt.

Laut einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA verfügte der Iran im Frühsommer vor Beginn des israelischen Kriegs gegen das Land über mehr als 400 Kilogramm Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent. Für den Bau von Atomwaffen wäre eine weitere Anreicherung auf mehr als 90 Prozent erforderlich. Wie viel von dem Material und den Kapazitäten des Irans zur Anreicherung nach den Angriffen der USA und Israels im Juni noch übrig ist, ist seither umstritten. Der Iran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben.

UN-Sanktionen wieder in Kraft

Auf die Frage, ob Israel plane, an das Uran heranzukommen, antwortete Netanjahu nicht explizit. Er sagte: "Wir müssen den diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf den Iran aufrechterhalten, um ihm klarzumachen, dass wir eine Wiederaufnahme seiner Bemühungen zum Bau von Atombomben zur Zerstörung meines und Ihres Landes nicht dulden werden."

Knapp zehn Jahre nach dem historischen Atomabkommen mit dem Iran sind an diesem Sonntag die UN-Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft getreten. Die Frist für eine Einigung zwischen Teheran und seinen Verhandlungspartnern Deutschland, Großbritannien und Frankreich lief ab.

Die drei europäischen Länder hatten die Rückkehr der Sanktionen auf den Weg gebracht. Sie werfen dem Iran vor, gegen das Wiener Atomabkommen von 2015 zu verstoßen - beispielsweise bei der Anreicherung von Uran weit über die Werte, die für zivile Zwecke nötig sind.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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