Politik

Strafe für Raketen Israel dreht den Strom ab

Israel will nach dem fortwährenden Raketenbeschuss durch militante Palästinenser ab Anfang Dezember die Energieversorgung des Gazastreifens drosseln. Danach sollen die Palästinenser ab dem 2. Dezember nur noch 1,75 Millionen Liter statt bislang 2,2 Millionen Liter Diesel-Kraftstoff pro Woche für ihre Kraftwerke erhalten. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf Generalstaatsanwalt Menachem Masus. Nach seinen Worten wird das Verteidigungsministerium die Folgen der Stromkürzungen im Auge behalten, um keine humanitäre Krise im Gazastreifen auszulösen.

Zehn israelische und palästinensische Organisationen wollen mit einer Petition vor dem Obersten Gericht die Stromabschaltung in letzter Minute noch verhindern. Nach den Worten von Sari Baschi von der Organisation Gisha gibt es keine Möglichkeit, die Energieversorgung für den Gazastreifen so zu reduzieren, dass es nicht zu Stromabschaltungen für Krankenhäuser, Kliniken, Brunnen, Wiederaufbereitungsanlagen und Schulen kommt.

Zuvor waren Pläne des Verteidigungsministeriums bekanntgeworden, wonach Israel die Energieversorgung durch die Hauptleitungen so verändern will, dass am Ende die Palästinenser selbst entscheiden müssen, wo sie den Strom abschalten.

Israel liefert mehr als 60 Prozent der Energieversorgung für die rund 1,5 Millionen Palästinenser im Gazastreifen. Mit den Sanktionen, zu denen auch eine gezielte Verknappung von Lieferungen gehört, will Israel nach eigener Darstellung die palästinensische Zivilbevölkerung zu Maßnahmen gegen militante Gruppen bringen.

Seit die radikal-islamische Hamas-Organisation Mitte Juni die Kontrolle im Gazastreifen übernommen hat, haben militante Gruppen mehr als 1000 Kassam-Raketen auf israelische Grenzstädte abgefeuert. Die Bevölkerung in den Grenzgebieten fordert von der Regierung ein hartes Durchgreifen bis hin zum Einmarsch in den Gazastreifen.

Quelle: ntv.de

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