Politik

Dauerbeschuss aus dem Gazastreifen Israel fängt Raketen über Jerusalem ab

Die Hamas feuert Hunderte Raketen auf Israel. Doch das bleibt nicht ohne Folgen.

Die Hamas feuert Hunderte Raketen auf Israel. Doch das bleibt nicht ohne Folgen.

(Foto: REUTERS)

Israel ist gut vorbereitet auf Raketen, die die Hamas auf das Land abfeuert. Doch die Schüsse auf Großstädte bleiben nicht ungesühnt - der wechselseitige Beschuss nimmt immer weiter zu. Dutzende Tote gibt es bereits, allerdings nur auf einer Seite.

Die israelische Armee hat über Jerusalem zwei Raketen abgefangen, die von palästinensischen Stellungen im Gazastreifen abgeschossen worden waren. Eine Rakete schlug nach Angaben von Augenzeugen in der Nähe der jüdischen Siedlung Maale Adumim, östlich von Jerusalem, ein. Eine weitere in der Nähe eines Gefängnisses der israelischen Armee in der Nähe der Stadt Ramallah im Westjordanland.

In Jerusalem und Maale Adumim wurde am Nachmittag Luftalarm ausgelöst, es gab laute Explosionen. Berichte über mögliche Opfer liegen nicht vor. Im Zuge der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern feuerten militante Palästinenser alleine am heutigen Donnerstag bislang 84 Raketen nach Israel, zwölf weitere wurden durch das israelische Raketenabwehrsystem "Iron Dome" ("Eiserne Kuppel") abgefangen. Auch in Tel Aviv heulten am Morgen wieder die Sirenen.

Dutzende sterben im Gaza-Streifen

Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen fordern derweil immer mehr Opfer. Am Tag drei der Bombardements stieg die Zahl der getöteten Palästinenser auf mindestens 86. Die Hamas rief die Bewohner des Gazastreifens auf, sich bei israelischen Luftangriffen als menschliche Schutzschilde zu postieren.

Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind nach Armeeangaben intensiver als im letzten Gaza-Krieg im November 2012. Binnen 48 Stunden habe die Armee 750 Ziele angegriffen. Vor knapp zwei Jahren seien binnen acht Tagen 1450 Ziele angegriffen worden. Dann hatte Ägypten eine Waffenruhe vermittelt.

Netanjahu: "Waffenruhe nicht auf der Tagesordnung"

In der islamischen Welt stößt Israels Vorgehen auf starke Kritik. In New York kam der UN-Sicherheitsrat auf Antrag islamischer Staaten zu einem Krisentreffen zusammen. Angesichts der dramatischen Lage öffnete Ägypten seinen Grenzübergang zum Gazastreifen für verwundete Palästinenser.

Eine Waffenruhe mit der Hamas steht nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gegenwärtig nicht zur Debatte. "Ich spreche im Moment mit niemandem über eine Waffenruhe", sagte Netanjahu laut der Zeitung "Haaretz". "Es steht nicht einmal auf der Tagesordnung."

Israel wägt nach den Worten des Armeesprechers Peter Lerner noch die Vor- und Nachteile einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Ziel sei es, den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen zu unterbinden. Eine Bodenoffensive im Gazastreifen sei jedoch die "letzte Option", betonte der Sprecher. Dafür seien 20.000 Reservisten eingezogen worden. Die israelische Regierung hatte die Mobilisierung von insgesamt 40.000 Reservisten gebilligt.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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