Mit deutlichen Worten hat der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl Lamers, das Vorgehen Israels im Nahost-Konflikt kritisiert. Im Interview mit der "taz" wirft Lamers der israelischen Regierung vor, den palästinensischen Terrorismus zu fördern.

Zugleich plädiert er dafür, zwischen "illegitimem Terrorismus" und "legitimem Widerstand" zu unterscheiden.

Wörtlich sagte der CDU-Politiker: "Man muss sehen, dass die israelische Regierung mit ihren Methoden objektiv den Terrorismus fördert, ebenso wie das die Russen in Tschetschenien tun. Man wird nicht umhin können, legitimen Widerstand - auch mit gewaltsamen Mitteln - gegen illegitime Herrschaft von illegitimem Terrorismus genau abzugrenzen. Gerade im Nahen Osten", so Lamers weiter.

Der 66-Jährige scheidet in diesem Jahr nach sechs Legislaturperioden aus dem Bundestag aus. In dem Interview mit der "taz" fordert der Außenexperte, Europa müsse "gleichwertig" mit den USA werden. Im Konflikt zwischen den USA und dem Irak müsse Europa "den Arabern sagen, was es sich vorstellt". Eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts würde auch dem irakischen Staatschef Saddam Hussein "den Boden entziehen für seine Sympathiewerbung bei den arabischen Massen".