Politik

Vorstoß und Festnahmen Israel rückt in Nablus ein

Starke israelische Verbände sind nach palästinensischen Angaben in der Nacht zum Freitag in die palästinensische Stadt Nablus im Westjordanland eingedrungen. Panzer und andere Fahrzeuge seien aus mehreren Richtungen in die Stadt vorgestoßen, berichteten palästinensische Quellen. Der Generalsekretär von Arafats Fatah-Bewegung, Isam Abu Bakr, sei festgenommen worden.

In der Nähe von Nablus wurde nach Angaben des israelischen Rundfunks ein Palästinenser erschossen. Er habe zuvor zwei Handgranaten in einen jüdischen Kindergarten geworfen. Verletzt worden sei dabei niemand.

Schlag gegen Al-Aksa

Das Flüchtlingslager Balata, in dem sich das Hauptquartier der Al-Aksa-Brigaden befindet, wurde umstellt. Zwei Personen seien verhaftet worden, darunter ein Al-Aksa-Führer. Auch in die Stadt Kalkilja drangen israelische Truppen ein.

Die Al-Aksa-Märtyrerbrigade ist eine militante, der El-Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat nahe stehende Gruppe. Sie hat sich zu zwei Anschlägen am Montag und Dienstag bekannt, bei denen fünf Israelis getötet wurden.

Seit dem Ende der israelischen Offensive gegen militante Palästinenser im Westjordanland Anfang des Monats hat es fast täglich Razzien in palästinensischen Dörfern und Städten gegeben, bei denen Verdächtige festgenommen und Waffen sicher gestellt wurden. Am Donnerstag beendete die israelische Armee eine viertägige Razzia in Bethlehem. Nach offiziellen Angaben wurden 42 Palästinenser verhaftet.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Mittwoch beschlossen, die Taktik der zeitlich begrenzten Militärvorstöße in die Palästinensergebiete fortzusetzen.

Arafat setzt Grundgesetz in Kraft

Der palästinensische Präsident Jassir Arafat hat mit fünfjähriger Verzögerung das schon 1997 verabschiedete palästinensische Grundgesetz in Kraft gesetzt. Wie am Donnerstag in Ramallah bekannt gegeben wurde, unterzeichnete Arafat das Gesetz bereits am Dienstagabend. Er reagierte damit auch auf den wachsenden Druck der eigenen Bevölkerung und der westlicher Staaten. Arafats Sprecher Nabil Abu Rdeneh erklärte, das Gesetz sei Teil der von Arafat vor zwei Wochen angekündigten Reformen.

Quelle: ntv.de

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