Politik

"Terror-Kapazität in der Luft" Israel schießt Hamas-Drohne ab

Zwar ist nicht belegt, ob es die vom iranischen Regime 2010 vorgestellten "Karrar"-Drohnen tatsächlich gibt - falls aber doch, könnte die abgeschossene Hamas-Drohne eines dieser Modelle sein.

Zwar ist nicht belegt, ob es die vom iranischen Regime 2010 vorgestellten "Karrar"-Drohnen tatsächlich gibt - falls aber doch, könnte die abgeschossene Hamas-Drohne eines dieser Modelle sein.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Seit gut einer Woche stehen Israels Städte unter Dauerbeschuss durch die Raketen der radikalislamischen Hamas. Nun läuten die Extremisten offenbar die nächste Eskalationsstufe ein - und steuern eine Drohne tief in israelisches Territorium.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Drohne vor der Küste der Stadt Aschdod abgeschossen. Das unbemannte Fluggerät sei mit einer Rakete des Typs Patriot abgefangen und in der Luft zerstört worden, teilte das Militär mit. Die Drohne war nach Medienberichten aus dem Gazastreifen in den israelischen Luftraum eingedrungen. Die Marine sucht momentan vor der Küste nach Überresten des Fluggeräts. "Die Armee ist auf Überraschungen der Hamas in der Luft vorbereitet", sagte die Militärexpertin des israelischen Rundfunks.

Der israelische Militärsprecher Arye Shalicar sagte, es sei unklar, um welches Modell es sich bei der abgeschossenen Drohne handele - ein aus dem Iran eingeschmuggeltes Fluggerät oder eine Eigenproduktion der radikalislamischen Hamas. "Wir wissen in diesem Fall nicht, wo sie herkommt."

"Wir sehen aber seit Jahren Bemühungen der Hamas, ihre Terror-Kapazität in der Luft auszubauen", sagte Shalicar. Er bestätigte Sorgen, die Hamas könnte Fluggeräte mit Kameras ausrüsten oder mit Sprengstoff bestücken. In den Waffenschmieden im Gazastreifen würden solche Versuche seit geraumer Zeit unternommen.

UN-Generalsekretär Ban ruft zur Mäßigung auf

In der Nacht nahm die israelische Armee im Westjordanland 23 Palästinenser fest, darunter elf Hamas-Abgeordnete. In der Nähe von Hebron wurde ein 21-jähriger Palästinenser erschossen beim Versuch der Festnahme erschossen.

Seit Beginn der israelischen Luftoffensive im Gazastreifen am Dienstag haben militante Palästinenser nach Angaben der Armee knapp 1000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. 760 davon seien eingeschlagen, rund 200 habe die Raketenabwehr abgefangen, teilte das Militär mit. Die israelische Armee habe im ganzen Gazastreifen insgesamt 1470 Ziele angegriffen, davon etwa 210 Tunnel und 770 verborgene Raketenabschussrampen. Zudem seien Waffen- und Trainingslager bombardiert worden.

Angesichts der fortwährenden Kampfhandlungen rief UN-Generalsekretär Ban beide Seiten zur Mäßigung auf. Es liege im Interesse von Israelis und Palästinensern, umgehend Maßnahmen zu einem Ende der Kämpfe einzuleiten, statt weitere Schritte zu einer gefährlichen Eskalation zu unternehmen, hieß es in einer von den Vereinten Nationen in New York verbreiteten Mitteilung. Ban verurteilte den fortgesetzten Raketenbeschuss Israels durch militante Palästinenser aus dem Gazastreifen heraus und forderte ein sofortiges Ende dieser "unanständigen Angriffe". Gleichzeitig äußerte sich der UN-Generalsekretär besorgt über die Auswirkungen der israelischen Militäraktionen.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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