Politik

"Verletzung der Souveränität" Israel schießt syrische Drohne ab

Ein Konvoi der Undof-Mission der Vereinten Nationen fährt auf den Golanhöhen entlang. Zuvor hatte eine Undof-Eingreiftruppe UN-Soldaten in Sicherheit gebracht.

Ein Konvoi der Undof-Mission der Vereinten Nationen fährt auf den Golanhöhen entlang. Zuvor hatte eine Undof-Eingreiftruppe UN-Soldaten in Sicherheit gebracht.

(Foto: REUTERS)

Israel holt eigenen Angaben zufolge bei den Golanhöhen eine syrische Drohne vom Himmel. Wem die Drohne über dem strategisch wichtigen Gebiet gehörte, ist nach Angaben des israelischen Militärs unklar.

Israels Militär hat nach eigenen Angaben eine Drohne aus Syrien über den besetzten Golanhöhen abgeschossen. Eine Boden-Luft-Rakete habe das unbemannte Flugzeug nahe der syrischen Ortschaft Kuneitra, aber auf der israelischen Seite der Demarkationslinie vom Himmel geholt, sagte Armeesprecher Peter Lerner. Unklar blieb zunächst, für wen die Drohne im Einsatz war.

Israel habe mehrfach gesagt, dass es auf "jede Verletzung seiner Souveränität" reagieren werde, erklärte Lerner. Verteidigungsminister Mosche Jaalon sagte beim Besuch einer Luftwaffenbasis in der Region, es gebe in Israel eine "niedrige Toleranzgrenze", wenn jemand die "Integrität" des Landes verletze - "ob absichtlich oder unabsichtlich".

Das rund 1800 Quadratkilometer große Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft hat die Annexion bis heute nicht anerkannt. Syrien macht die Rückgabe zur Voraussetzung für einen formellen Friedensvertrag mit dem Nachbarland. Israel weigert sich jedoch, die Hügelregion aufzugeben.

Nachdem es in dem Gebiet jahrelang weitgehend ruhig geblieben war, gibt es dort sei Beginn des Bürgerkriegs in Syrien im Frühjahr 2011 immer wieder Kämpfe zwischen Rebellen und den Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Dabei schlugen auch mehrfach Geschosse auf israelischer Seite ein, woraufhin Israel wiederholt zurückschoss.

Die UN-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (Undof) überwacht das umstrittene Gebiet seit 1974. Am Mittwoch eroberten syrische Rebellen den Übergang Kuneitra und brachten dabei auch 44 Blauhelm-Soldaten aus Fidschi in ihre Gewalt. Ihr Verbleib ist unklar. Nach der Intervention einer UN-Eingreiftruppe und stundenlangen Gefechten am Wochenende sind hingegen philippinische Blauhelm-Soldaten, deren Stellungen von den Rebellen belagert worden waren, inzwischen wieder in Sicherheit.

Quelle: ntv.de, dsi/AFP

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